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Gesundheitsdaten: Deutsche Smartphone-Nutzer sind überraschend freigiebig

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Wenn vom Erfassen von Körperdaten mittels Smartphone die Rede ist, geht es bislang meistens um Fitness und Selbstoptimierung. Die viel spannendere Entwicklung findet im Bereich Gesundheit bzw. Krankheit statt.

Smartphones und damit verbundene Geräte wie Blutdruck- und Pulsmnessgeräte oder beispielsweise Thermometer können sowohl für die Behandlung von Patienten und zu Präventionszwecken als auch für die medizinische Forschung wertvolle Daten liefern. Wenn es Daten gibt, die das Adjetiv sensibel verdienen, dann sind es diese oft unter dem Stichwort Gesundheitsdaten eingeordneten sehr persönlichen Informationen. Read the full story

Beim Self-Tracking sensible Daten gegen eine handvoll Gutscheine eintauschen?

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Würdet Ihr Eure Verhaltens- und Biodaten mit Dritten teilen, um dafür ein paar Bonuspunkte oder Gutscheine zu erhalten? Klingt verrückter als es ist, denn einer neuen Studie zufolge ist jeder dritte Deutsche bereit, solche Informationen über sich preiszugeben, wenn er dadurch einen finanziellen Vorteil erhält.

Wearables und Smart Devices mit der Möglichkeit zum Erfassen von Verhaltens- und Biodaten verkaufen sich bereits ziemlich gut. Für einen selbst können diese Daten sehr aufschlussreich sein, aber viele andere haben ebenfalls ein Interesse am Zugriff auf diese Informationen, nicht zuletzt Unternehmen aus dem Gesundheitssektor.

User möchten eine Gegenleistung

In Anlehnung an den Begriff „Quantified Self“ haben die Marktforscher von YouGov ihrer aktuellen Studie den Titel „Quantified Health“ verpasst. Für Krankenkassen und andere Krankenversicherer bietet sich hier ein Markt mit enormen Chancen, wenn sie individuelle Daten zum Verhalten ihrer Kunden erlangen. Gedacht ist zum Beispiel daran, jeden Monat Punkte für sportliche Aktivität zu vergeben und daran den Versicherungsbeitrag anzupassen.

Bei der repräsentativen Befragung durch YouGov konnte sich jeder dritte Teilnehmer (32 Prozent) grundsätzlich vorstellen, Daten zu Fitness und Gesundheit mit seiner Krankenversicherung zu teilen, wenn es dafür eine Belohnung gibt. 39 Prozent sprachen sich dagegen aus.

Die Technik ist da

Die Gerätebasis ist inzwischen groß genug, damit das Ganze für die Versicherungen interessant ist. 41 Prozent der Umfrageteilnehmer haben auf ihrem Smartphone eine Gesundheits-App installiert. 75 Prozent davon nutzen sie. Die Verbraucher erhoffen sich dadurch schnelleres Feedback und bessere Verhaltenskontrolle.

Wenn es darum geht, mit wem die Nutzer ihre Daten zu teilen bereit sind, schneiden die Krankenversicherer besonders gut ab. Sieben Prozent der der Befragten verwenden sogar eine Gesundheits-App ihrer Versicherung.

Die Versicherten wünschen sich als Gegenleistung für die Übermittlung ihrer Daten „am häufigsten Beitragsersparnisse oder Gutscheine für privatärztliche Leistungen“, schreibt YouGov. Gutscheine für Wellness- bzw. Fitness-Wochenende sowie Punkte bei Bonusprogrammen wie Payback und Miles & More stoßen ebenfalls auf Interesse. Bei der Befragung stimmten 57 Prozent der Teilnehmer der Aussage zu, dass solche Tarife eine gute Möglichkeit zum Sparen sind.

Angst vor Missbrauch der Daten

Ein Hindernis für das Zurverfügungstellen von Gesundheits- und Körperdaten stellt die Furcht vor Datenmissbrauch dar. 73 Prozent zeigten sich besorgt, dass eine Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes zu höheren Beiträgen führen könnte. Mehr als drei von vier Befragten (81 Prozent) meinten, einmal erfasste Daten würden später auch für andere Zwecke verwendet.

„Das eigene Gesundheitsverhalten in der digitalen Welt von heute zu messen, hat alles was ein Lust- und Spaßthema benötigt: Einen egozentrischen Blick auf die eigene Person, ständig Neuigkeiten zum Lesen oder Erzählen und eine externe Belohnung durch Punkte, verbesserte Daten oder sogar monetäre Anreize“, weiß Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanz- und OTC-Marktforschung bei YouGov. „Deswegen besteht tatsächlich ein zunehmendes Potenzial im Markt, das auch von Krankenkassen und -versicherern nicht missachtet werden darf“, so Dr. Gaedeke weiter.

Keine leichte Entscheidung

Ich arbeite ehrlich gesagt noch daran, welche Meinung ich zu diesem Thema haben sollte. Die Chancen für das Gesundheitswesen sind enorm, wobei es nicht nur um Vermeidung von Kosten für alle Beteiligten, sondern auch um eine bessere Gesundheitsversorgung und Erkenntnisse für die Forschung geht.

Andererseits handelt sich sich hier um besonders sensible Daten, die nicht nur von den Versicherungen zum Nachteil der Versicherten verwendet werden können. Gelangen diese Daten in die falschen Hände, kann damit viel Schaden angerichtet werden. Dieses Risiko lässt sich aber nur vermeiden, wenn diese Daten gar nicht erst erhoben werden, man sie also auch nicht für sich selbst mithilfe moderner vernetzter Geräte erfasst und auswertet.

Nicht übersehen werden sollte zudem, dass mithilfe dieser Daten umfangreiche Rückschlüsse auf Verhalten, Tagesablauf, Vorlieben, Kontakte und wer weiß, was nicht sonst noch alles, gezogen werden können. Aber das lässt sich über vieles andere, was längst zu unserem Alltag gehört, ebenfalls sagen.

Wie steht Ihr zum Erfassen und Teilen von Fitness- und Gesundheitsdaten?

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