Autonome Autos – das klingt als Begriff schief, denn „auto“ steht in Automobil ja gerade dafür, dass sich das Fahrzeug von selbst bewegt. Das doppelte „Auto“ im neuen Begriff macht insofern deutlich, wie ein neuer Kontext für eine neue Bedeutung sorgt: Heute geht es nicht mehr darum, dass der Kutscher auf die Pferde verzichten kann, sondern um den Verzicht auf den Kutscher. Und der könnte sehr bald kommen und so einen entscheidenden Beitrag beim Schutz des Klimas leisten.
„Vernetzte Mobilität mit autonomen Fahrzeugen bedeutet weniger Stop-and-Go in den Innenstädten und angepasste Fahrweise Außerorts. Auf diese Weise lässt sich der Ressourcenverbrauch des motorisierten Individualverkehrs reduzieren“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Deutschland hat gerade ein Gesetz zum autonomen Fahren auf den Weg gebracht, mit dem es in Europa und auch international eine Vorreiterrolle einnimmt. Die Frage ist längst nicht mehr, ob autonomes Fahren kommt, sondern nur noch: wann und wie.“
Die Umwelt profitiert
Laut einer aktuellen Bitkom-Erhebung zu den Vor- und Nachteilen selbstfahrender Autos sehen 54 Prozent der Deutschen einen Vorteil für den Klimaschutz, wenn autonome Fahrzeuge dank optimierter Streckenführung und Fahrweise den Kraftstoffverbrauch senken. 49 Prozent gehen von einem allgemein besseren Verkehrsfluss aus, was ebenfalls gut für die Umwelt ist.
43 Prozent erwarten von selbstfahrenden Autos aufgrund der angepassten Fahrweise ein Sinken der Lärmbelästigung durch den Straßenverkehr. 35 Prozent erwarten einen höheren Fahrkomfort. Weniger hoch sind die Werte im Bereich Sicherheit: Mit 29 Prozent weniger als ein Drittel geht von mehr Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer aus, 27 Prozent von weniger Unfällen und 24 Prozent an höhere Sicherheit für die Insassen eines solchen Fahrzeugs.
Einer von fünf Befragten (20 Prozent) meint, autonome Autos kommen schneller ans Ziel. 22 Prozent sehen keine Vorteile. „Tatsächlich kann autonomes Fahren die Hauptursachen von Verkehrsunfällen weitgehend vermeiden: überhöhte Geschwindigkeit und Unaufmerksamkeit der Fahrerin oder des Fahrers“, so Rohleder.
Was sagen die Skeptiker?
Als Argumente gegen selbstfahrende Autos wurden unklare rechtliche Rahmenbedingungen (vor allem in Haftungsfragen) genannt (68 Prozent), Angst vor Hackern (64 Prozent), Sorge vor technischen Problemen (57 Prozent), hohe Investitionskosten (54 Prozent). Zudem hat knapp jeder zweite (48 Prozent) die Befürchtung, dass persönliche Daten ohne Einwilligung verwendet werden könnten. 41 Prozent glauben, selbstfahrende Autos werden zu teuer sein, 39 Prozent wollen nicht auf ihren Fahrspaß verzichten, 36 Prozent halten die Technik für weniger gut geeignet, um auf Gefahrensituationen zu reagieren, 22 Prozent haben generell wenig Vertrauen in Technik.
Wie ist das bei Euch, freut Ihr Euch darauf, das Steuer an die Maschinen abzugeben? Welche Vor- und Nachteile sehr Ihr dabei?