Die Corona-Pandemie hat die Gastronomie-Branche besonders hart getroffen. Bei online bestellten Essenslieferungen gab es hingegen einen signifikanten Anstieg.
In einer aktuellen repräsentativen Erhebung des Bitkom wurde untersucht, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf verschiedene Arten der Bestellungen von Speisen via Internet hatte bzw. hat. Trotz Unterschieden im Detail ist eindeutig: Alle untersuchten Varianten einer Online-Bestellung von Essen nach Hause haben in der Krise zugelegt.
Mehrheit bestellt Essen online
Vor Ausbruch der Pandemie bestellten nur 40 Prozent der Deutschen Speisen online, zum Zeitpunkt der Erhebung im vorigen Monat waren es 53 Prozent. Lieferdienste wie Joey’s, Domino’s und Call-a-Pizza hatten vorher 32 Prozent für Online-Essensbestellungen genutzt, nun waren es 37 Prozent. Eine App von Plattformen wie Lieferando nutzten vorher 14 Prozent, im Juni 22 Prozent. Direkt-Bestellungen über Restaurant-Websites legten von 11 Prozent auf 17 Prozent ebenfalls deutlich zu.
Auch telefonische Bestellungen bei einem Lieferdienst oder direkt bei einem Restaurant waren gefragter. Sie wuchsen von 48 Prozent auf 54 Prozent bzw. 41 Prozent auf 46 Prozent.
Alternative zum Restaurantbesuch
„Noch immer arbeiten viele Menschen im Homeoffice und noch immer haben Menschen Sorge, wegen einer möglichen Ansteckungsgefahr im Restaurant essen zu gehen. Sich ein Mittag- oder Abendessen nach Hause zu bestellen, ist aktuell eine gute Alternative: Das Essen kann vorab online bezahlt werden, die Lieferung erfolgt kontaktlos“, erläutert Florian Lange, Experte für E-Commerce beim Bitkom, die Ergebnisse. „Digitale Bestelloptionen bieten zudem Restaurants die Möglichkeit, weggefallende Umsätze aufgrund der wochenlangen Schließungen der Lokale wieder reinzuholen.“
Wie ist das bei unseren Lesern, habt Ihr seit Beginn der Corona-Pandemie häufiger als sonst Essen liefern lassen. Welche Bestellwege bevorzugt Ihr?
Interessant an diesen Daten ist, dass „Online“ hier vermutlich gar kein wesentlicher Faktor ist, sondern Online-Bestellungen schlicht davon profitieren, dass Menschen sich in erhöhtem Maße Essen liefern lassen wollen. Gäbe es keine Möglichkeit zum Bestellen via Internet, würden die meisten der Besteller wohl zum Telefon greifen. Was glaubt Ihr, haben sich die Menschen das Essen vor allem deshalb liefern lassen, weil sie nicht vor Ort im Restaurant essen konnten oder hat dabei auch eine Rolle gespielt, dass in den letzten Monaten viele Freizeitaktivitäten nicht stattfinden konnten – und man sich dann wenigstens in Form von Essensbestellungen etwas gönnen wollte?