In letzter Zeit stößt man immer häufiger auf Artikel, in denen vor dem Web 2.0 als Karrierekiller gewarnt wird. Einst wurde das Mitmach-Web als Karrierebooster gefeiert, nun wird es kritisch betrachtet. Ein solcher Artikel ist kürzlich auf „Spiegel Online“ erschienen und beschäftigt sich mit Facebook.
Im Grunde genommen ist der Fall relativ schnell geschildert. Eine Schweizerin hatte sich bei ihrem Arbeitgeber krank gemeldet. Aufgrund starker Kopfschmerzen hielt sie es nicht für möglich, ihrem Job am PC nachgehen zu können. Dennoch ist sie dem Internet nicht fern geblieben: Im Verlauf des Tages setzt sie eine Nachricht auf Facebook ab. Diese Nachricht wurde unter anderem von Arbeitskollegen und Vorgesetzten gelesen, die daraufhin eine Kündigung ausgesprochen haben. Die Begründung lautete in etwa so: „Wer privat im Internet surfen kann, befindet sich auch in der Lage, seiner Arbeit nachzugehen.“
Ob diese Kündigung nun gerechtfertigt ist, oder ob sie es nicht ist, soll nicht Gegenstand dieses Beitrags sein. Vielmehr ist dieser Fall ein ausgezeichnetes Beispiel für die Auswirkungen unserer Netzaktivitäten auf andere Lebensbereiche. Es verdeutlicht, dass das Netzleben eine andere Bedeutung gewinnt. Ganz egal ob Microblogging oder Aktivitäten in Social Networks: Viele Menschen, die sich in unserem unmittelbaren Umfeld wieder finden, können diese Aktivitäten verfolgen.
Jedem Internetnutzer sollte daher bewusst sein, welche Folgen die eigenen Netzaktivitäten haben können. Ab und an ist es besser, sich zweimal zu überlegen, ob man einen Kommentar veröffentlichen, ein Foto hochladen oder einer studiVZ Gruppe beitreten möchte: Letzten Endes können Social Networks sowohl zum Karrierebooster, als auch zur Karrierefalle werden können. Es kommt immer auf den Nutzer an – sein Nutzungsverhalten entscheidet darüber, wie er von seinem Umfeld wahrgenommen wird.