Durch die Digitalisierung werden neue Geschäftsmodelle möglich. Die Hälfte der Unternehmen in Deutschland kann dadurch neue Dienstleistungen oder Produkte anbieten. Einerseits haben zahlreiche Händler von den neuen Möglichkeiten profitiert. Andererseits haben nur die wenigsten Anbieter eine umfassende Digitalstrategie, hat eine repräsentative Bitkom-Umfrage unter stationär und online tätigen Groß- und Einzelhändlern in Deutschland ergeben.
Einerseits profitiert der Handel davon, neue Services wie Beratung mittels Chat und Click-and-Collect (online bestellen, selbst im Laden abholen) anbieten zu können. Anderseits können komplett neue Geschäftsmodelle erprobt werden.
Digitalisierung sorgt überall für Veränderung
Laut Befragung bietet eine Mehrheit von 53 Prozent der Handelsunternehmen in Deutschland dank Digitalisierung ganz neue Produkte bzw. Dienstleistungen an. Sogar 63 Prozent haben dadurch ihren Service deutlich verändert, sodass Kommunikation über verschiedene Kanäle hinweg möglich ist. Langfristig werde der Umsatz aufgrund von Digitalisierung stark wachsen, glaubt man bei 41 Prozent der Unternehmen.
Was online passiert, hat auch offline große Auswirkungen: „Die Ansprüche der Kunden haben sich mit der Digitalisierung massiv verändert – nicht nur beim Online-Shopping, sondern auch in stationären Ladengeschäften, wo zunehmend smarte und digitale Services erwartet werden. Wichtig ist, dass der Handel mit diesen Erwartungen Schritt hält“, erläutert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Viele Unternehmen haben diese Notwendigkeit bereits erkannt. Händler, die bislang noch nicht aktiv wurden, sollten ihr Geschäftsmodell jetzt dringend auf den digitalen Prüfstand stellen. Dadurch werden die Unternehmen nicht nur serviceorientierter, sie bleiben vor allem wettbewerbsfähig – auch international.“
Vielerorts fehlt es immer noch an einer Strategie für den digitalen Wandel
Der digitale Wandel ist längst nicht abgeschlossen. Trotzdem hat die Mehrheit der Handelsunternehmen immer noch keine zentrale Strategie, wie sie mit den Veränderungen aufgrund der Digitalisierung umgehen wollen. Nur 40 Prozent haben eine umfassende Strategie, 30 Prozent immerhin eine für Teilbereiche des jeweiligen Unternehmens. Demgegenüber haben 27 Prozent eigenen Angaben zufolge überhaupt keine Digitalisierungsstrategie. „Digitalisierung erfordert finanzielle und personelle Anstrengungen, aber es lohnt sich“, so Rohleder.
Dabei müssen Unternehmen nicht auf sich allein gestellt bleiben: 51 Prozent der Unternehmen mit einer Digitalstrategie für Teilbereiche oder das Gesamtunternehmen kooperieren dabei mit mittelständischen oder großen IT-Unternehmen, 41 Prozent lassen sich von externen Beratern unterstützen. Mit 32 Prozent knapp jedes dritte Handelsunternehmen mit Digitalstrategie hat diese mit eigenem Personal, der Bitkom nennt hier als Beispiel einen Chief Digital Officer, erarbeitet.
Welche Erfahrungen habt Ihr an Euren Arbeitsplätzen damit gemacht? Gibt es dort, wo Ihr arbeitet, eine Digitalstrategie, wer kümmert sich darum?