Wer trägt die Hauptverantwortung, wenn es um Datensicherheit im Netz geht? Die Nutzer selbst. Das sagt die Mehrheit in einer aktuellen Umfrage des Verbands Bitkom.
Damit man das Internet sinnvoll nutzen kann, muss man an vielen Stellen persönliche Daten preisgeben. Bei der Frage, wer an erster Stelle für die Sicherheit dieser Daten verantwortlich sei, sahen in der repräsentativen Umfrage drei von vier (74 Prozent) Usern die Verantwortung bei sich selbst. Bei einer ähnlichen Umfrage vor fünf Jahren sahen erst 62 Prozent die Hauptverantwortung für die Sicherheit persönlicher Daten bei sich selbst. Im Jahr 2012 lag dieser Wert bei 54 Prozent.
Kaum mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) ist der Meinung, dass sich in erster Linie der Staat darum kümmern sollte. Drei Prozent finden, die Hauptverantwortung läge bei der Wirtschaft, also Internetanbietern oder Herstellern von Soft- und Hardware.
Trend zu mehr Eigenverantwortung
„Die meisten Nutzer haben verstanden, dass sie selbst ihre persönlichen Daten schützen können und sollten“, stellt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung, fest. Während es bei vielen Umfragen zu Technik-Themen deutliche Einstellungsunterschiede zwischen den Generationen gibt, sehen sowohl junge als auch alte Menschen die Sicherheit ihrer persönlichen Daten als eigene Aufgabe an.
Datensicherheit im Netz sei eine Gemeinschaftsaufgabe, stellt man beim Bitkom fest. Die Politik müsse den Rechtsrahmen dafür setzen, den die Behörden dann entsprechend durchsetzen sollten. Die Plattformbetreiber sowie die Hersteller müssten dafür sorgen, dass Produkte und Dienste von vornherein so sicher wie möglich seien.
Wer trägt die Verantwortung? Ist das wichtig?
Was meint Ihr? Wer trägt die Hauptverantwortung für die Sicherheit persönlicher Daten? Ist die Frage nach der Hauptverantwortung überhaupt sinnvoll? Schließlich ist es letztlich nicht wichtig, an welcher Stelle Daten in unbefugte Hände geraten. Nur wenn sich alle verantwortlich fühlen und die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, kann es so etwas wie Datensicherheit geben.
Daneben wäre noch zu diskutieren, ob Datensicherheit bzw. die Beschränkung des Zugriffs auf Daten überhaupt etwas ist, an dem wir für die Zukunft festhalten sollten oder ob jegliche Beschränkung des Zugriffs auf Daten nicht dem Fortschritt der Menschheit insgesamt im Wege steht. Es gibt zwar gute Argumente dafür, den Schutz persönlicher Daten geradezu extrem wichtig zu nehmen. Doch es könnte sein, dass diese Überzeugung zwar für den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungsstand und den Schutz des Individuums gültig, langfristig betrachtet jedoch veraltet ist.