ProSiebenSat.1 bereitet den Webausverkauf vor

Geschrieben von am 09. April 2009 in Kategorie Web 2.0

Der Medienbranche geht es derzeit nicht besonders gut. Nicht nur die Zeitungsverlage ächzen – auch auf den Fernsehsendern lastet ein hoher Druck. Vor allem ProSiebenSat.1 scheint es derzeit nicht ganz so gut zu gehen. Wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet, möchte die Sendergruppe mehrere ihrer Internetbeteiligungen verkaufen.

In den vergangenen Jahren hatte sich ProbSiebenSat.1 ein sehr beachtliches Portfolio aufgebaut. So ist die Sendergruppe unter anderem an Internetunternehmen wie den Lokalisten, Wer-weiss-was.de, Reise.de, Wetter.com, Webnews, Autoplenum und Lovesearch beteiligt. Von diesen Projekten möchte sich das Unternehmen trennen oder zumindest einen Teilverkauf anstreben und neue Partner in das Boot zu holen. Wie golem berichtet, sind Beteiligungsverkäufe an Maxdome und MyVideo ausgeschlossen.

Es ist schon ein starkes Stück, wenn sich ein Medienunternehmen von nahezu all seinen Internetbeteiligungen trennen möchte. Eigentlich sollte man meinen, dass der langfristige Erfolg eher im Internet, als im klassischen TV zu finden ist. Doch wenn die Kassen leer sind und man schnellstmöglich Kapital beschaffen muss, ist man unter Umständen zu solchen Maßnahmen gezwungen.

Bei turi2 wird bereits über potentielle Käufer spekuliert. Dort wird unter anderem die Axel Springer AG als Kaufinteressent für Wer-weiss-was.de und Wetter.com gehandelt. Zudem wird darauf hingewiesen, dass die Lokalisten nicht vollständig den Eigentümer wechseln sollen. In diesem Fall wird ausschließlich ein Partner gesucht.

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1 Comments For This Post

  1. Oliver Springer says:

    Sich einen finanzstarken zu suchen, ist schon sinnvoll. Solange hinsichtlich guter Geschäftsmodelle noch kein Land in Sicht ist, liegt der Wert von Social Networks vor allem in der Möglichkeit, eigene Angebote zu promoten und in Kommunikation mit seinen Zielgruppen treten zu können. Das können mehrere Unternehmen zusammen sich auch teilen. Vielleicht sollten Social Networks generell mehr in diese Richtung denken, gerade was die kleineren Player im Markt angeht.

    Zumindest behält man MyVideo und Maxdome. Das sind für den Konzern auch klar die spannendsten Projekte, denn Plattformen wie MyVideo könnten das Free-TV ablösen, Video on Deman-Dienste wie Maxdome das Pay-TV.

    An der hohen Verschuldung wird der Konzern noch eine Weile zu knabbern haben, schon ohne den Wandel im Mediennutzungsverhalten, der den TV-Sendern in Zukunft noch arg zu schaffen machen wird, wäre die ganze Situation schon sehr unangenehm. Doch angesichts zu erwartender Veränderungen, die meiner Ansicht nach kommen werden – nur nicht so schnell – wiegen Verkäufe von Onlineprojekten umso schwerer.