Bei einem Kaufkriterium legen nicht nur die Käufer von Smartphones den falschen Maßstab an, sondern auch Tech-Blogger. Ein Premium-Smartphone soll kein Gehäuse aus Kunststoff haben, sondern eine Oberfläche aus Metall bzw. Metall und Glas. Das hört und liest man immer wieder.
Es gibt einige Gründe, warum das eine schlechte Wahl ist, aber darum soll es hier nur am Rande gehen. Ich möchte heute auf etwas hinweisen, was die meisten bei der Frage nach dem Gehäusematerial übersehen.
Verzicht auf Wechselakku nicht zwingend
Ich habe mir vor ein paar Tagen ein LG G5 zugelegt – und ja, da ist das Gehäuse aus Metall. Wie sich das anfühlt, mag ich überhaupt nicht, aber ich hatte keine Wahl: Nur LG hat dieses Jahr bisher ein Premium-Android-Smartphone mit auswechselbarem Akku auf den Markt gebracht, denn der Trend zu dünnen Metallgehäusen hat dazu geführt, dass Wechselakkus aus der Oberklasse inzwischen so gut wie verschwunden sind. Dabei müsste das nicht sein! Wie LG mit seinem neuen Spitzenmodell beweist, passen sogar ein Unibody-Metallgehäuse und ein Wechselakku zusammen.
Mein letztes Mobiltelefon mit Metallgehäuse war ein Nokia E71 – für die damalige Zeit ein großartiges Gerät! Mir missfielen allerdings dessen hohes Gewicht und der unangenehm harte, kalte Eindruck, wenn ich es in der Hand hielt. Und das sind genau die Kritikpunkte, die mir zum LG G5 einfallen.
Vom Design her kann ich mich – obwohl ich Kunststoff-Fan bin – durchaus mit dem nüchternen, matt-metallischen Look des neuen LG G5 anfreunden. Doch, doch, das sieht richtig gut aus! ABER … und da kommen wir zu dem, worauf ich heute hinaus will: Es kann mir egal sein, wie mein Smartphone aussieht. Und das sollte es Euch auch.
Vergessen, wie mein Smartphone aussieht
Im Ernst: Ich hatte sogar vergessen, wie mein voriges Smartphone (übrigens ein Samsung Galaxy S5) aussieht, denn: Es war immer in seiner Schutzhülle. Schon klar, manche Leute verzichten darauf, aber fällt Euch für diesen Leichtsinn ein einziger guter Grund ein? Okay, wenn ein Sponsor in Film oder Fernsehen dafür bezahlt, dass sein Gerät zu sehen ist, dann ergibt es Sinn. Aber sonst?
Bei einem Gerät, welches man rund um die Uhr bei sich hat und sehr oft in die Hand nimmt, kann man noch so gut aufpassen wollen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann es einem das erste Mal aus der Hand gleitet und hart auf dem Boden aufschlägt. Nebenbei bemerkt: Oberflächen aus Metall und Glas geben in der Regel weniger Halt als solche aus Kunststoff. Angesichts der Preise von Premium-Smartphones erscheint es sehr unvernünftig, auf eine Schutzhülle zu verzichten.
Billig-Hülle für High-End-Smartphone
Zwischen 500 und 1.000 Euro für ein Smartphone mit Metall und Glas auszugeben, um es dann in eine 5-Euro-Hülle zu stecken, ergibt noch weniger Sinn. Da sind wir jetzt beim Kern dieses Blogposts: Macht Euch weniger Gedanken darum, wie das Gehäuse Eures nächsten Smartphones aussieht, sondern investiert in eine hochwertige Schutzhülle! Da lohnt es sich dann auch, auf das Aussehen zu achten, aber gewichtet das nicht zu stark. Was die schützenden Eigenschaften von Smartphone-Hüllen angeht, gibt es garvierende Unterschiede.
Wenn Ihr zu Hause und am Arbeitsplatz Teppichboden habt, muss es ja nicht gleich eine Hülle nach Militärstandard sein. Doch wenn Euch das Gerät beim Laufen auf der Straße aus der Hand fällt, sollte allenfalls die Schutzhülle einen ernsthaften Schaden davontragen.
Welchen Stellenwert hat für Euch das Gehäusematerial bzw. das Gehäuse insgesamt als Kaufkriterium für Smartphones?