Preiswerte Geräte mit Bildschirmdiagonalen zwischen 7 und 8 Zoll haben Tablet-Computer zum Durchbruch auf dem Massenmarkt verholfen. Sie sind handlich, relativ leicht und dank niedriger Preise fällt ein Verlust (Ungeschicklichkeit, Diebstahl etc.) nicht so sehr ins Gewicht. Damit sind sie eigentlich ideale Begleiter für alle, die unterwegs früher Bücher, Zeitungen und Magazine gelesen haben.
Trotzdem werden sie bislang nur wenig außer Haus genutzt. Das belegen gerade wieder frische Zahlen, die der Bitkom in einer repräsentativen Umfrage gewonnen hat: 30 Prozent der Tablet-User in Deutschland verwenden ihr Gerät ausschließlich zu Hause, weitere 31 Prozent überwiegend zu Hause. Nur 30 Prozent setzen ihr Tablet gleichermaßen unterwegs und daheim ein und 6 Prozent verwenden es überwiegend bzw. ausschließlich außer Haus.
Vielseitig und schnell zur Hand
„Egal ob als Ersatz für TV-Zeitschrift, Spielkonsole, Fotoalbum oder Kochbuch – Tablet Computer ersetzen zu Hause viele andere Geräte und Medien“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Auf den ersten Blick ist das vielleicht überraschend, denn warum sollte man zu einem Tablet-Computer greifen, wenn man zu Hause andere Geräte zur Verfügung hat, die für einzelne Aufgaben jeweils deutlich besser geeignet sind?
Warum auf dem Tablet spielen, wenn eine moderne Konsole oder ein PC in Reichweite ist? Warum E-Mails auf dem Tablet bearbeiten, wenn ein Desktop-PC im Haushalt vorhanden ist? Warum via Tablet in Onlineshops stöbern, wenn man ein Notebook vor sich hat?
Wo werden die Geräte verwendet?
Der Blick auf die in der Bitkom-Umfrage ermittelten Einsatzorte hilft nur bedingt bei diesen Fragen weiter, denn 82 Prozent nehmen es auf der Couch in die Hand. Dort können Spielkonsolen, Set-Top-Boxen bzw. Sticks am Fernseher viele Aufgaben besser erledigen, ggf. trifft das auf den Fernseher selbst zu. Außerdem ist der Einsatz eines Notebooks am Couchtisch zwar nicht der Inbegriff für komfortables Arbeiten am Computerbildschirm, doch schneller und bequemer als mit einem Tablet ist das in der Regel allemal!
50 Prozent der Tablet-Besitzer nutzen das Gerät auf dem Balkon oder im Garten. Bei den 7 Prozent, die ihr Tablet im Badezimmer verwenden, kann man zumindest davon ausgehen, dass sie dort keine alternativen „großen“ Geräte nutzen können. 39 Prozent setzen ihr Tablet in der Küche ein. Okay, das ist ebenfalls vernünftig, denn ein Notebook beispielsweise benötigt nicht nur mehr Platz, sondern es ist außerdem anfälliger für typische in der Küche auftretende Gefahren.
Tablets sind günstig zu haben
Zur schnellen Verbreitung von Tablet-Computern haben niedrige Preise beigetragen. Brauchbare Geräte sind bereits für 100 Euro erhältlich, wenngleich es sich lohnen kann, etwas mehr zu investieren. Welches Budget man für ein neues Gerät einplanen sollte, ist stark vom Einsatzzweck abhängig. Beim Lesen von Zeitungen und Blogs spielt zum Beispiel die Displayauflösung keine große Rolle. Ein gutes, hochauflösendes Display ist zum Ansehen von Fotos jedoch unverzichtbar. Für Full-HD-Videostreaming muss das Gerät leistungsfähige Hardware mitbringen, das gilt ebenso für bestimmte Spiele.
Viele Tablets werden allerdings nicht bewusst ausgewählt, sondern kommen als Beigaben zu Abonnements (Zeitungen, Magazine etc.) ins Haus oder beim Kauf anderer Geräte wie Fernsehern oder Druckern.
Meint Ihr, die mobile Nutzung von Tablets nimmt in den nächsten Jahren deutlich zu? Ich glaube nicht, dass das bald geschieht, denn der Trend zu immer größeren Smartphones ist noch nicht gestoppt. Der Zusatznutzen bei der Mitnahme eines zweiten Geräts hält sich für Besitzer von Smartphones mit großen Displays in Grenzen. Außerdem muss man sich dabei darum kümmern, dass auch das Tablet ins Internet kommt und dessen Akku geladen ist – extra Aufwand halt!