Eigenständige Navigationsgeräte sind unter Deutschlands Autofahrern doppelt so weit verbreitet wie Navi-Apps. Allgemein sind elektronische Navigationshilfen auf deutschen Straßen kaum mehr wegzudenken.
Nichts gegen Origami als Hobby, doch wenn es um die Navigation im Auto geht, möchte hierzulande kaum noch jemand mit faltbaren Straßenkarten hantieren. Entweder kommt ein Navigationsgerät zum Einsatz oder es wird auf mobilen Endgeräten eine App mit entsprechenden Fähigkeiten verwendet. Das belegt eine repräsentative Umfrage der Innofact AG für AutoScout24, für die Mitte Juli 1.028 Autofahrer zwischen 18 bis 65 Jahren befragt wurden.
Die Feststellung, „90 Prozent navigieren“ und lediglich „noch 10 Prozent der deutschen Autofahrer kämpfen sich ohne elektronische Unterstützung durch den Straßenverkehr“, ist damit zwar übertrieben, weil die vielen Autofahrer im Seniorenalter erst gar nicht gefragt wurden. Dennoch zeigt die Studie, dass elektronische Unterstützung bei der Navigation in Deutschland mittlerweile die Regel ist.
Interessant ist, dass mehr als doppelt so viele Fahrzeughalter ein eigenständiges Navi anstelle einer bloßen Navi-App verwenden. Das ist allerdings eine Altersfrage: Bei den Befragten unter 30 Jahren haben 44 Prozent ein Navi und 40 Prozent eine Navi-App im Einsatz, beide Lösungen liegen also fast gleich auf.
Gefühl von Sicherheit
Verschiedene Gründe motivieren zum Einsatz einer Navigationslösung: 71 Prozent der Umfrageteilnehmer schätzen das Gefühl von Sicherheit, insbesondere wenn sie unbekannte Strecken fahren oder ohne Beifahrer unterwegs sind. Eine Mehrheit von 58 Prozent lässt sich beim Navigieren helfen, um sich seltener zu verfahren. 56 Prozent versprechen sich vom Einsatz der Hilfsmittel schneller am Ziel anzukommen. Deshalb wundert es nicht, dass 27 Prozent der Männer das Navi bzw. die App auf bekannten Strecken nutzen. Bei den Frauen liegt der entsprechende Wert nur bei 15 Prozent.
Die große Mehrheit der Teilnehmer beschränkt den Einsatz ihrer Navigationshilfe nicht auf spezielle Situationen, sondern verwendet Navi (52 Prozent) bzw. App (20 Prozent) im alltäglichen Straßenverkehr. Bloß 16 Prozent verzichten meistens, weil sie überwiegend auf bekannten Strecken unterwegs sind. Bei den Frauen sind es 21 Prozent, bei den Männern nur 11 Prozent.
Bei der Fahrt in unbekannte Gebiete schalten 84 Prozent Navi bzw. die App ein, 53 Prozent verwenden ihre Navi-Lösung, wenn sie sich nicht mehr genau den Weg erinnern. Bei 21 Prozent ist das Navi bzw. die App in Aktion, selbst wenn sie genau wissen, wo es lang geht, denn sie hoffen auf eine bessere Route.
Neues entdecken
Mit 29 Prozent fast jeder dritte Navigationshilfe-Nutzer unter den Umfrageteilnehmern entdeckt gerne neue Wege und Orte mit Hilfe seiner Navigationslösung. „Allerdings sind gerade bezüglich unbekannter Gegenden die Vorbehalte groß“, heißt es in der Pressemitteilung zu den Bedenken. „Dass Navigationsgeräte oder Handy-Apps Straßen anzeigen, die nicht vorhanden sind, nennen 38 Prozent der Befragten als Nachteil.“
So richtig zufrieden die die User nicht, denn 41 Prozent meinen, dass die Navigationslösungen in manchen Gebieten vollständig versagen. Außerdem stören sich 36 Prozent an einer unzuverlässigen Erkennung von Staus. 34 Prozent der Teilnehmer fürchten, durch die Navigationshilfe abgelenkt zu werden und so in gefährliche Situationen zu geraten. Mit 21 Prozent nur etwa jeder fünfte Umfrageteilnehmer hat an elektronischen Navigationshilfen gar nichts auszusetzen.
Setzt Ihr ein Navi bzw. eine App ein – was gefällt Euch gut, was müsste besser werden?