55 Prozent der Deutschen verwenden ein Smartphone. Damit sind die Smartphone-Besitzer hierzulande erstmals in der Mehrheit. Im Vergleich zum vorigen Jahr wuchs die Zahl der User erneut deutlich.
Auf unsere Stammleser mag die Meldung wie etwas wirken, das vor fünf Jahren passiert ist. Tatsächlich waren die Smartphone-Besitzer in Deutschland noch letztes Jahr klar in der Minderheit, die meisten Deutschen verwendeten ein herkömmliches Mobiltelefon.
Eine vom BITKOM beauftragte repräsentative Befragung bei Personen ab 14 Jahren (alle weiteren Prozentzahlen beziehen sich darauf) aus dem Mai hat ergeben, dass 55 Prozent der Deutschen ein Smartphone nutzen. Im letzten Jahr waren es erst 41 Prozent. Klassische Handys sind derzeit allerdings fast genauso weit verbreitet wie Smartphones, denn 52 Prozent verwenden so ein Gerät zumindest ab und an. Hier gibt es im Jahresvergleich nur ein kleines Minus.
In Kurzer Zeit zum Standard geworden
„Das Smartphone ist innerhalb von sieben Jahren zum Standard geworden, alle Altersklassen setzen zunehmend auf Smartphones“, sagt Marco Junk von der BITKOM-Geschäftsleitung. Wesentlich für diese Entwicklung ist, dass es die Geräte mittlerweile in allen Preisklassen und ausgerichtet auf ganz verschiedene Bedürfnisse gibt. Außerdem nimmt das Interesse an mobiler Internetnutzung seit ein paar Jahren stark zu.
Die Zahl der Smartphone-User stieg zwar in allen Altersgruppen, aber es gibt weiterhin erhebliche Unterschiede: Bei den 14- bis 29-Jährigen wuchs sie von 65 auf 78 Prozent, bei den 30- bis 45-Jährigen von 49 auf 70 Prozent, bei den 50 bis 64-Jährigen von 40 auf 47 Prozent und in der Altersklasse ab 65 Jahren von 7 auf 17 Prozent. 8 Prozent der Deutschen haben überhaupt kein Mobiltelefon, bei den Senioren verzichtet jeder fünfte, bei Personen unter 30 Jahren lediglich einer von Hundert.
Durchbruch im Jahr 2007
Apple hat Smartphones nicht erfunden, hat die Geräteklasse mit dem ersten iPhone (2007) allerdings populär gemacht. Zuerst griffen vor allem junge Menschen und Berufstätige, die viel unterwegs waren, zu. „Smartphones sind die Treiber des digitalen Wandels“, erklärt Junk. Beim BITKOM traut man ihnen zu, nach dem Telekommunikationsmarkt weitere Bereiche zu verändern.
„Insbesondere bei Start-ups, die nur begrenzte Entwicklungsressourcen haben, gilt häufig das Motto ‚mobile first'“, schreibt der BITKOM. „Deren Angebote werden zunächst speziell für Mobilgeräte entwickelt, bevor auch eine Version für Laptops und Desktop PCs erstellt wird.“ Gerade für innovative Online-Dienste haben die mobilen Plattformen oft Priorität. Junk: „Rund um Smartphones entstehen neue Ökosysteme, die enorme Chancen gerade für junge Unternehmen bieten.“
Mein erstes Smartphone war 2008 ein Nokia E71. Womit seid Ihr eingestiegen?