In der vergangenen Woche ist die Browser-Welt wieder einmal ordentlich in Bewegung geraten. Grund war die Veröffentlichung von Firefox in der Versionsnummer 29. Über die Veröffentlichung wurde in zahlreichen Medien berichtet, immerhin trat der Browser im neuen Gewand in Erscheinung – und das gleich für drei Betriebssysteme, nämlich für Linux, Mac OS und Windows.
Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich die negativen Stimmen häuften. Zahlreiche Nutzer zeigten sich enttäuscht und einige waren sogar erbost, weil ihnen die neue Oberfläche des Browsers nicht gefällt. Wie einigen Kommentaren zu entnehmen ist, hat so mancher Nutzer seinen neuen Firefox Browser wieder deinstalliert und ist zu einer älteren Version zurückgekehrt.
Alles in allem sind solche Entscheidungen verwunderlich. Zwar mag der Browser mit einer neuen Optik erschienen sein, doch ein radikaler Umbruch fand nicht statt. Er ist immer noch gleich zu bedienen, lediglich die Optik hat sich ein wenig verändert. Die Tabs befinden sich jetzt weiter oben. Ansonsten wurden lediglich einige Kleinigkeiten verändert.
Wer enttäuscht ist und den Browser trotz der Neuerungen nicht nutzen möchte, kann dies gerne tun. Im Allgemeinen ist es nicht einmal so verkehrt, einige Browser-Updates auszulassen. Immerhin kommen solche Updates ständig heraus. Es ist schon beeindruckend, mit welchem Tempo Firefox mittlerweile veröffentlicht wird – eine Versionsnummer folgt der anderen. Oft vergehen zwischen den einzelnen Versionen nur wenige Wochen. Zumal der wirkliche Fortschritt überschaubar ist. Radikale Neuerungen gab es schon lange nicht mehr.
Die Browser-Hersteller werben zwar gerne damit, dass ihre Programme noch schneller geworden sind, allerdings dürfen Anwender diese Aussagen nicht falsch verstehen. Nur weil sie einen neueren Browser verwenden, wird ihr Internet nicht schneller. Auf die Geschwindigkeit beim klassischen Surfen nimmt der Browser so gut wie keinen Einfluss. Die meisten Geschwindigkeitsoptimierungen betreffen eher die Javascript Engines, die in den vergangenen Jahren zwar deutlich effizienter geworden sind, ein wirklicher Geschwindigkeitsgewinn aber nur selten direkt zu fühlen ist.
Gegen die ständigen Updates spricht vor allem der mit ihnen verbundene Aufwand. Alte Browser-Versionen gilt es zu entfernen, dann neue Files herunterzuladen und zu installieren. Zumal es häufig nicht dabei bleibt, schließlich will der Browser auch noch konfiguriert und ggf. mit Plugins versehen werden.
Einige Leser werden jetzt womöglich auf das Thema Sicherheit verweisen. Solch ein Hinweis ist selbstverständlich berechtigt, immerhin können ältere Browser in der Tat gravierende Sicherheitslücken aufweisen. Daher gilt: Wer stets mit der neuesten Version unterwegs ist, geht das geringste Risiko ein.
Allerdings gibt es auch hier ein Problem: Je neuer der Browser, desto mehr Technologien stecken in ihm. Frühere Browser konnten nicht so viel und wiesen daher zwangsläufig weniger Sicherheitslücken auf. Wer mit einem ganz alten Browser surft, könnte diese Gefahr schon überwunden haben, weil womöglich keine Sicherheitsprobleme vorliegen oder diese schon so alt sind, dass keine Angriffe auf sie mehr erfolgen.