Wann habt Ihr das letzte Mal ein Reisebüro von innen gesehen? Gut möglich, dass das lange her ist, denn 63 Prozent der Onliner in Deutschland bestellen Reiseleistungen im Netz.
Im Internet lässt sich weit mehr über die Welt erfahren als einem ausgedehnte Reisen in die fernsten Winkel der Welt vermitteln können. Die Lust am Reisen hat dennoch nicht nachgelassen, aber den „Umweg“ über ein stationäres Reisebüro nehmen dabei immer weniger Verbraucher. Im Vorfeld der morgen beginnenden Reisemesse ITB hatte der BITKOM eine repräsentative Umfrage durchführen lassen, der zufolge 63 Prozent der deutschen Internetuser (ab 14 Jahren) bzw. 34 Millionen Nutzer online Reiseleistungen kaufen.
Besonders Übernachtungen werden online reserviert
„Immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeit, nicht nur bequem von Zuhause aus zu buchen, sondern auch sehr schnell Preise und Leistungen vergleichen zu können“, erklärt BITKOM-Experte Tobias Arns. Im Internet werden insbesondere Übernachtungen in Hotels und Pensionen gebucht. 45 Prozent der User reservieren Zimmer via Internet, das sind 24 Millionen Bundesbürger. 20 Millionen und damit fast jeder dritte bestellt Bahnfahrkarten im Internet, 18 Millionen buchen Flüge online. Immerhin 13 Millionen (24 Prozent) bestellen Pauschalreisen im Internet, einen Mietwagen reservieren sich im Netz etwa 8 Millionen User.
Die reisewilligen Verbraucher orientieren sich bei ihren Entscheidungen stark an Erfahrungen anderer Verbraucher. Mit 48 Prozent fast die Hälfte informiert sich mindestens ab und an in Reise- und Vergleichsportalen vor einer Buchung. Das entspricht ungefähr 26 Millionen Menschen in Deutschland
Mehr als jeder vierte Befragte (26 Prozent) gab an, sogar häufig Bewertungen und Empfehlungen im Internet zu lesen. Allerdings sind es vor allem die jungen Menschen, die sich dort informieren. 72 Prozent der 18- bis 29-jährigen Umfrageteilnehmer befassen sich mindestens hin und wieder mit Bewertungen und Empfehlungen zu Reisen, 44 Prozent sogar häufig. Arns: „Wenn Menschen ihre Ersparnisse für Urlaub und Reisen ausgeben, wägen sie ihre Kaufentscheidung gut ab. Der Erfahrungsaustausch im Netz ist für viele eine wertvolle Informationsquelle.“
Viele sind misstrauisch
Das sehen indes nicht alle so: 41 Prozent derjenigen, die selten oder nie die Bewertungen und Empfehlungen anderer User lesen, vertrauen diesen Informationen nicht. Eine gewisse Skepsis ist auf jeden Fall angebracht, da gerade in der Touristikbranche gefälschte Bewertungen nicht unüblich sind, in manch anderen Bereichen allerdings ebenfalls.
Wie sehr setzt Ihr bei Reiseleistungen auf das Internet – bei Information und Buchung?