Millionen Menschen in Deutschland trauen ihren Verwandten und Freunden offenbar nicht viel Geschick beim Aussuchen von Weihnachtsgeschenken zu. Bereits vor dem Fest haben über 8 Millionen Menschen vor, erhaltene Geschenke im Netz wieder loszuwerden.
Nahezu jeder achte Deutsche bzw. 12 Prozent der Bevölkerung haben sich bereits für den Weiterverkauf eines Teils ihrer Weihnachtsgeschenke entschieden. Doppelt so viele wie 2012! Das hat das Marktforschungsinstituts Aris für den BITKOM in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden. Letztes Jahr hatten erst 4 Millionen Menschen in Deutschland diesbezügliche Pläne.
Was sagt das über das Urteilsvermögen der Schenker aus? Übrigens ist es eigentlich noch viel „schlimmer“, denn online verkauft werden schließlich nur die Geschenke, die nicht direkt zum Händler zurückgebracht werden. 56 Prozent und damit die Mehrheit der Deutschen will dieses Jahr auf diese Weise Weihnachtsgeschenke loswerden. Es wären sicher deutlich mehr, wenn dafür im Regelfall nicht der Kassenbon benötigt würde.
Geschenke ohne Kassenbon zu Geld machen
„Der Verkauf oder die Versteigerung von Geschenken im Web entwickelt sich für viele Menschen zu einer gerne genutzten Alternative, da hierbei nicht nach dem Kassenbon für das Geschenk gefragt werden muss“, erklärt Tobias Arns, E-Commerce-Experte beim BITKOM. Und dann sind da noch die 23 Prozent der Deutschen, die sich vorgenommen haben, unerwünschte Präsente selbst wieder zu verschenken. Nur 14 Prozent wollen Geschenke, die ihnen nicht gefallen, behalten.
Aus dem starken Anstieg beim Verkauf erhaltener Weihnachtsgeschenke sollte man übrigens nicht schlussfolgern, dass sich die Schenker immer weniger Mühe beim Aussuchen geben. Es wird halt auch immer einfacher, uninteressante Geschenke privat zu verkaufen. Neben den seit Langem etablierten Online-Auktionshäusern ermöglichen immer mehr Re-Commerce-Unternehmen den schnellen Verkauf.
„Nach Weihnachten ist hier die Hölle los“, berichtet Heiner Kroke, CEO von momox, einer der großen Ankaufplattformen. „Halb Deutschland scheint ungewollte Weihnachtsgeschenke loswerden zu wollen.“
Vorteile für die Konsumenten
Von der Geschenke-Schwemme profitieren nicht nur Unternehmehn wie momox, sondern ebenso Verbraucher, die billiger kaufen wollen oder müssen. Wenn ungewollte Weihnachtsgeschenke nach wenigen Tagen auf diese Weise verkauft werden, bekommen deren Käufer ungenutzte Artikel zum Teil deutlich unter Neupreis. Ob eine DVD schon einmal im Player war oder in eine CD bereits reingehört wurde, spielt sowieso kaum eine Rolle.
Wie steht Ihr zum Verkauf gerade erst erhaltener Weihnachtsgeschenke? Ist das nur etwas für den Ausnahmefall oder habt Ihr überhaupt keine Probleme damit, die Präsente schnell zu Geld zu machen?