37 Prozent aller Bundesbürger kaufen laut aktueller Umfrage dieses Jahr im Internet Weihnachtsgeschenke. Mindestens, denn weitere 20 Prozent sind sich noch nicht sicher, ob sie einen Teil ihrer Weihnachtseinkäufe online erledigen. Zeigen die Zahlen, dass Onlineshopping fest zum Alltag der Menschen in Deutschland gehört? Oder beweisen sie das Gegenteil?
Ich bin nicht sicher, wann genau ich das erste Mal in einem Onlineshop etwas bestellt habe. Aber es war auf jeden Fall in den 90ern Jahren. Deshalb wundere ich mich über die Daten, die der BITKOM heute veröffentlicht hat. Eine repräsentative Umfrage hat nämlich ergeben, dass 26 Millionen bzw. 37 Prozent aller Bundesbürger für Weihnachten 2013 im Internet Geschenke kaufen wollen.
Jeder siebte (15 Prozent) will sogar den überwiegenden Teil seiner Weihnachtspräsente im Netz bestellen. Jeder fünfte ist sich noch nicht sicher, ob er dieses Jahr online Weihnachtsgeschenke kauft oder nicht.
Anteil der Online-Käufer größer unter jungen Menschen
In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen haben 21 Prozent vor, überwiegend im Internet ihre Geschenke für Weihnachten zu bestellen. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es dagegen lediglich 13 Prozent. „Weihnachtsgeschenke im Web zu kaufen, erscheint vielen Deutschen in der stressigen Vorweihnachtszeit attraktiver als überfüllte Kaufhäuser“, sagt Tobias Arns, E-Commerce-Experte beim BITKOM. „Per Smartphone und Tablet Computer lassen sich die meisten Online-Besorgungen sogar unterwegs erledigen, etwa in Bus und Bahn auf dem Weg zur Arbeit.“
Ehrlich gesagt kann ich es nicht fassen, dass diese Zahlen so niedrig sind. Vielleicht liegt es daran, dass ich bereits länger online bin, als die meisten Digital Natives alt sind. Fast zwei Drittel der Bevölkerung kaufen vielleicht kein einziges Weihnachtsgeschenk im Internet, was läuft da falsch?
Für Liefer-Drohnen sind die Menschen leider noch nicht bereit
Ja, Onlineshopping ist freiwillig. Doch die Vorteile sind so groß – was hindert die große Mehrheit also daran? Ich fürchte, die Mehrheit lebt noch überwiegend in ihrer alten, analogen Welt. Ich will nicht so weit gehen, zu sagen, dass die Mehrheit den Anschluss an die Zukunft verliert. Beim Blick auf die Zahlen aus der Umfrage bekomme ich jedoch Zweifel, ob unser Himmel – um beim Thema Onlineshopping zu bleiben – in wenigen Jahren bereits voll von Liefer-Drohnen sein wird. Wer nicht ein einziges Weihnachtsgeschenk im Internet kauft, ist für dieses Szenario wohl noch nicht bereit. Aber die Mehrheit glaubt auch noch an eine Zukunft des stationären Handels.
Gerade heute frustriert mich das, denn erst heute ist mein vor einer Woche (!) bei Amazon bestelltes Buch auf dem althergebrachten Versandweg bei mir eingetroffen. Es handelt ausgerechnet vom Aufstieg von Amazon. Die eigentliche Pointe ist indes, dass dieses Buch nicht als E-Book erhältlich ist.
Welchen Stellenwert hat Onlineshopping (nicht nur zu Weihnachten) für Euch?