Setzen sich Computer-Uhren doch noch durch? Einer aktuellen Umfrage zufolge interessiert sich einer von drei Deutschen für Smartwatches. Einer von sieben ist sich sogar schon sicher, dass er sich eine zulegen wird.
Die Erfolgsaussichten neuer technischer Geräte sollte man nicht zu sehr nach ihrem Nutzen bzw. ihrem Bedarf beurteilen. Zwischen Smartphones, Tablets und weiteren bereits etablierten Geräteklassen ist keine große Lücke zu erkennen, die Computer-Uhren füllen könnten. Doch eine solche Lücke gab es auch vor dem Boom bei Tablet-Computern nicht.
Ich bin nach wie vor skeptisch, was einen baldigen Durchbruch für Smartwatches angheht. Das liegt allerdings nicht zuletzt daran, dass ich keine Armbanduhr mehr trage, seit ich mir in den 90ern meinen ersten Pager (für den Pagerdienst Scall) zugelegt hatte. Der konnte zwar nicht mal Textnachrichten empfangen, aber eine Uhr war mit drin.
11 Millionen potenzielle Käufer
Im Auftrag des BITKOM hat das Meinungsforschungsinstitut Aris eine repräsentative Befragung durchgeführt, bei der 38 Prozent der Teilnehmer Interesse an Smartwatches zeigten. Im Juni lag dieser Wert erst bei 31 Prozent. 16 Prozent sagten, dass sie sich auf jeden Fall ein solches Gerät zulegen wollten. Das wären schon mal mehr als 11 Millionen Käufer!
Unter jungen Menschen ist das Interesse für die neuen Computer-Uhren deutlich ausgeprägter als bei alten Menschen. 27 Prozent der 14- bis 29-jährigen Umfrageteilnehmer wollen sich eine Smartwatch kaufen, weitere 29 Prozent können es sich zumindest vorstellen. „Nach Smartphones und Tablet Computern können Smartwatches zum nächsten großen Markterfolg werden“, sagt Dr. Bernhard Rohleder, BITKOM-Hauptgeschäftsführer. „Smartwatches werden eine Welle von Innovationen anstoßen. Sie geben die Initialzündung für ein Ökosystem neuer Unternehmen, die rund um die Smartwatch innovative Software und Services entwickeln.“
Einsatz beim Sport
Auf großes Interesse stößt die Anzeige von Daten aus Fitness-Apps auf Smartwatches, also zum Beispiel Angaben zur bisher zurückgelegten Laufstrecke beim Joggen. 45 Prozent derjenigen, die sich die Anschaffung eines solchen Geräts vorstellen können, finden diese Möglichkeit besonders interessant. „37 Prozent würden mit ihrer Smartwatch gerne Gesundheitsdaten wie Puls oder Blutdruck messen und bei Bedarf automatisch Verwandte oder den Arzt informieren“, heißt es in der BITKOM-Pressemitteilung über weitere Anwedungsmöglichkeiten. Als Navigationsgerät können sich 37 Prozent der Befragten eine solche Uhr vorstellen, zur Steuerung der Musikfunktionen auf dem Smartphone 22 Prozent und zum Anzeigen eingegangener SMS oder E-Mails 18 Prozent.
Wie steht Ihr zu Smartwatches, welche Funktionen wünscht Ihr Euch für eine Uhr?