Der Trend zu vernetzten Geräten hat sich weiter verstärkt, vor allem bei mobilen Geräten. Bei klassischer Unterhaltungselektronik kommt es nicht wenigen Käufer heute ebenfalls darauf an, sie mit anderen Geräten verbinden zu können, denn die Gewohnheiten beim Medienkonsum verändern sich.
Ein Computer ohne Verbindung zum Internet? Kaum noch vorstellbar! Eine Musikanlage dagegen wird auch 2013 von den meisten Verbrauchern noch unvernetzt genutzt, die meisten vorhandenen Geräte bieten noch nicht einmal die Möglichkeit, sie ins Heimnetzwerk zu integrieren bzw. mit dem Internet zu verbinden. Aber es gibt Bewegung: „Vernetzbare Geräte verdrängen herkömmliche Unterhaltungselektronik“, schreibt der BITKOM diese Woche in einer Presseinfo mit Daten des Marktforschungsinstituts GfK.
Der Verband registriert eine deutlich gestiegene Nachfrage nach technischen Geräten, die sich ins heimische Netzwerk einbinden lassen. 23,7 Milliarden Euro wurden voriges Jahr in Deutschland mit vernetzbarer Unterhaltungselektronik, Computern und mobilen Endgeräten umgesetzt. Das bedeutet im Jahresvergleich ein Plus in Höhe von 16 Prozent.
Trend hat sich verstärkt
„Der Trend zu vernetzten Produkten hat 2012 nochmals an Fahrt aufgenommen“, berichtet Michael Schidlack, BITKOM-Experte für Unterhaltungselektronik. „Immer mehr Menschen streamen Videos und Musik aus dem Internet oder tauschen Fotos zwischen Tablet Computer und Fernseher aus. Der veränderte Medienkonsum treibt die Nachfrage nach vernetzbaren Geräten an. Klassische Unterhaltungselektronik ohne Internet-Verbindung wird immer mehr an den Rand gedrängt.“ Die Umsätze mit vernetzbaren Geräten trugen letztes Jahr mit 72 Prozent fast drei Viertel zum Gesamtumsatz mit Unterhaltungselektronik und privat genutzten Computern und Mobilgeräten bei. Ein Jahr zuvor waren es erst 65 Prozent.
Die größten Umsatzbringer auf dem deutschen Markt für vernetzbare Geräte waren 2012 Smartphones mit einem Anteil von 29 Prozent. Notebooks trugen 23 Prozent, Smart TVs 18 Prozent und Desktop-PCs 17 Prozent bei. Nur 8 Prozent der Umsätze in diesem Bereich entfielen auf Tablet-Computer, 5 Prozent auf Blu-ray-Player. Smartphones trugen damit vier Prozentpunkte mehr zum Gesamtumsatz bei als ein Jahr zuvor, bei Tablet-Rechnern und Smart TVs gab es ein Plus von jeweils zwei Prozentpunkten. Schidlack: „Mobilgeräte spielen beim Trend zur Heimvernetzung eine entscheidende Rolle und werden daher besonders stark nachgefragt.“
Noch immer bleiben viele Geräte offline
Zu bedenken ist beim Blick auf diese Daten, dass nicht jedes vernetzbare Gerät tatsächlich vernetzt wird. Bei Smartphones gehört es zum Standard, dass sie unterwegs via Mobilfunknetz und zu Hause via WLAN online sind, und so gut wie jeder Computer ist zu Hause drahtlos oder per Netzwerkkabel mit dem Internet verbunden. Smart TVs dagegen werden – obwohl die Internetfunktionen als Kaufkriterium zuletzt an Gewicht gewonnen haben – von sehr vielen Käufern nie mit dem Internet verbunden, bei Blu-ray-Playern ist es ähnlich. Deshalb läuft in Kürze die Kampagne „Smarter Fernsehen“ an.
Dennoch können wir wohl davon ausgehen, dass in einigen Jahren nicht nur Telefone und Computer, sondern auch sämtliche Geräte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik vernetzt sein werden. Welchen Stellenwert hat Heimvernetzung für Euch?