Der Microblogging-Dienst Twitter hat seine Personensuche zurück auf seine Website gebracht. Aufgrund von Performance-Problemen war sie für einige Zeit verschwunden, doch nun ist sie etwas aufpoliert zurück. Auf eine Summize-Integration warten die User dagegen immer noch.
Mit der über „Find People“ erreichbaren Personensuche lassen sich Twitter-Nutzer anhand ihres Vornamens, Nachnamens oder Usernamens aufspüren. Das Ranking der Suchergebnisse richtet sich nach der Zahl der Followers. Bei gleichen Namen entscheidet also die Anzahl der Nutzer, die jemandem folgen, darüber, wie weit oben er in der Liste steht.
Die Suche funktioniert überraschend schnell, was dafür spricht, dass Twitter seine Stabilitätsprobleme tatsächlich inzwischen in den Griff bekommen hat. Eine Suche nach der anderen durchzuführen, ist jedoch nicht möglich. In unserem Test war leider schon nach wenigen Suchanfragen Schluss: „Sorry, but you’ve reached your limit on searches for now.“ Die Begrenzung der Anzahl von Suchen könnte aus Sicherheitsgründen erfolgen, um massenweisen Abfragen einen Riegel vorzuschieben, muss also mit der technischen Kapazität von Twitter nichts zu tun haben.
Eine Neuerung gegenüber der damaligen Personensuche ist die Berücksichtigung phonetischer Ähnlichkeiten von Namen. Twitter nennt im offiziellen Blog als Beispiel, dass man zum Ziel komme, ob man nun nach „Even Williamz“ oder „Evan Williams“ frage.
Sinnvoll ist die die neue Verbindung der Personensuche mit der Einladungsfunktion, denn wenn man jemanden in Twitter nicht findet, liegt es nahe, ihn zur Nutzung von Twitter einzuladen.
Unverständlich ist jedoch, wieso Twitter nicht längst das im Sommer akquirierte Summize sinnvoll integriert hat. Nach dem Kauf des Start-ups Summize, mit dem Tweets durchsucht werden können, hieß es, dass die Suchfunktionen in nahe Zukunft eingebaut würden. Das war im Sommer. Selbst außerhalb des Web 2.0-Universums, in dem die Zeit doch besonders schnell vergeht, kann von „the very near future“ nicht mehr die Rede sein.
Während der „Find People“-Link für die überarbeitete Personensuche relativ gut sichtbar rechts oben platziert wurde, ist die aus Summize hervorgegangene inhaltliche Suche seit Ewigkeiten im Footer versteckt.
Es überrascht, dass die beiden Suchen jetzt nicht gleich kombiniert und prominent platziert wurden. Anscheinend hat man bei Twitter auch in Zeiten der Wirtschaftskrise keine Eile, was die Verbesserung des Services angeht. Wettbewerber Pownce musste die Segel strecken, Twitter bekommt eine Menge Aufmerksamkeit in den Medien, von Dritten werden neue Anwendungen für Twitter erdacht, es läuft also auch so, obwohl noch kein Geschäftsmodell für Twitter erkennbar ist.