In Deutschland arbeitet bereits mehr als ein Drittel der Unternehmen mit Tablet-Computern. Besonders im Vertrieb kommen die Geräte zum Einsatz, doch nach und nach bewähren sie sich in immer mehr Bereichen.
Vor Kurzem hat der BITKOM Zahlen zur Verbreitung von Tablet-Rechnern in der deutschen Wirtschaft vorgelegt. Schon bei 34 Prozent der Unternehmen werden hierzulande Tablet-Computer eingesetzt, weitere 4 Prozent planen deren Einsatz. Ihren ersten Durchbruch hatten die Geräte im Vertriebsbereich. So drängt es sich geradezu auf, Tablets für Präsentationen bei Kunden zu nutzen.
In vielen Bereichen genutzt
Inzwischen etabliert sich diese Geräteklasse in anderen Unternehmensbereichen. „Unternehmen nutzen Tablet Computer vermehrt in der Fertigung, etwa um Produktionsprozesse zu überwachen, oder in der Wartung als Ersatz für dicke Handbücher“, erläutert BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf.
Insgesamt werden in Deutschland 2013 voraussichtlich mehr als 5 Millionen Tablets verkauft; voriges Jahr waren es 4,4 Millionen, 2011 erst 2,1 Millionen. Der Tablet-Boom wird durch fallende Preise begünstigt: 2011 gaben Käufer durchschnittlich 535 Euro für ein solches Gerät aus, 2012 nur noch 475 Euro, aber schon für die Hälfte dieses Betrags kann man heute ein brauchbares Gerät kaufen.
Hersteller bieten spezielle Geräte für den beruflichen Einsatz an
In den letzten Monaten haben die Hersteller verstärkt „Business-Geräte“ vorgestellt, die für den beruflichen Einsatz wichtige Ausstattungsmerkmale besitzen. „Dazu gehören beispielsweise Schnittstellen für besonders schnellen Datentransfer und den Anschluss eines externen Monitors, ein Betriebssystem, auf dem unterschiedliche Benutzerkonten mit entsprechenden Zugriffsrechten eingerichtet werden können und auf dem die gängigen Geschäftsanwendungen laufen, sowie ein spezieller Stift zur Eingabe von Daten oder etwa für Zeichnungen“, schreibt der BITKOM im Pressetext. Kempf: „Privat- und Geschäftskunden haben heute die Wahl zwischen einer Vielzahl von Tablet Computern, die sich durch ihre Displaygröße, Design und technische Leistungsmerkmale unterscheiden.“
Tatsächlich kommen bestimmt schon in weit mehr als den vom BITKOM genannten 34 Prozent der Unternehmen Tablets zum Einsatz. Diese wären zwar schon Beweis genug dafür, wie schnell die Geräteklasse zu einer wichtigen Größe wurde. Immerhin gab es vor der Vorstellung des ersten iPads im Jahr 2010 so gut wie kein Interesse an Tablet-Rechnern. Ich bezweifle allerdings, dass dieser Wert auch nur annähernd wiedergibt, wie weit Tablets tatsächlich in der Arbeitswelt von heute schon verbreitet sind.
In Wahrheit dürften es viel mehr sein
Die vom Meinungsforschungsinstitut ARIS für den BITKOM durchgeführte Umfrage war zwar repräsentativ, doch berücksichtigt wurden nur Unternehmen ab drei Mitarbeitern. Damit dürften viele Selbstständige und Freiberufler überhaupt nicht erfasst worden sein. Doch gerade wer selbst über die Anschaffung seiner Arbeitsmittel entscheidet und dabei zwischen privater und beruflicher Nutzung naturgemäß nicht streng trennt, kann und wird neue Hardware besonders frühzeitig einsetzen.
Wer Zugriff auf ein Tablet hat und nicht daran gehindert wird, es für berufliche Zwecke einzusetzen, verzichtet nicht darauf. Ich sehe das bei mir: Seit dem ersten Tag nutze ich mein Nexus 7 auch beruflich, inzwischen ist mindestens die Hälfte der Nutzungszeit beruflich veranlasst. Ich will mir gar nicht mehr vorstellen, wie meine Arbeit als Blogger im Homeoffice ohne Tablet ausgesehen hat.
Besitzt Ihr ein Tablet, welches Ihr in irgendeiner Weise für berufliche Belange verwendet?