In Deutschland kommt beim Einkauf im Internet PayPal besonders häufig zum Einsatz. Erst an zweiter Stelle folgt der Rechnungskauf. Kreditkarten werden recht selten verwendet – ganz anders als in Österreich und der Schweiz, wo diese an erster Stelle stehen.
Wer im Internet etwas kostenpflichtig anbietet, muss wissen, auf welche Zahlungsverfahren sich die potenziellen Kunden einlassen. Aktuelle Daten liefert eine Studie des ECC am IFH Köln und der Hochschule Aschaffenburg zum Internetzahlungsverkehr, für die im Dezember 1.978 Internetnutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz online befragt wurden. Dabei ging es vor allem um Sichtweisen und Nutzungsgewohnheiten von Internetnutzern zum Thema Online-Payment.
Top 5 der Zahlungsarten von Land zu Land verschieden
Welche Bezahlverfahren weit verbreitet sind, ist von Land zu Land sehr verschieden. Die Top-5-Zahlungsverfahren wurden mit folgendem Fragetext ermittelt: „Wie oft haben Sie in den letzten 3 Monaten die folgenden Waren oder Dienstleistungen für private Zwecke im Internet gekauft?“ in Verbindung mit „Wie häufig haben Sie dabei die folgenden Zahlungsverfahren eingesetzt?“ Bei den deutschen Teilnehmern erreichte PayPal einen Wert von 29,2 Prozent, bei den österreichischen 18,3 Prozent und bei den schweizerischen sogar bloß 7,9 Prozent.
Der Kauf auf Rechnung lag dagegen bei Teilnehmern aus allen drei Ländern auf dem zweiten Rang. Die deutschen Teilnehmer bezahlten bei 18,0 Prozent ihrer Transaktionen nach Rechnungserhalt, die österreichischen bei 16,0 Prozent und die schweizerischen bei 22,0 Prozent. Auf den dritten Platz schaffte es bei den Teilnehmern aus Deutschland mit 14,5 Prozent das Lastschriftverfahren. In den Nachbarländern ist es dagegen sehr viel weniger verbreitet: Die Studienteilnehmer aus Österreich bezahlten im abgefragten Zeitraum bei 5,7 Prozent ihrer Transaktionen per Lastschrift, bei den Teilnehmern aus der Schweiz waren es sogar nur 2,2 Prozent.
In der Schweiz wird beim Onlineshopping am häufigsten mit Kreditkarte bezahlt
Sehr uneinheitlich ist das Bild auch beim Zahlungsmittel Kreditkarte: Die Befragten aus Deutschland nutzten bei 12,4 Prozent ihrer Transaktionen eine Kreditkarte, die Befragten aus Österreich bei 34,5 Prozent und die die Befragten aus der Schweiz bei 47,7 Prozent. „Die signifikant größere Bedeutung der Kreditkarte in Österreich und der Schweiz lässt sich unter anderem mit der internationalen Einsetzbarkeit des Bezahlverfahrens erklären. In Österreich zum Beispiel wird rund die Hälfte der Internet-Bestellungen in ausländischen Online-Shops getätigt. Hier ermöglicht die Kreditkarte besonders einfach den grenzüberschreitenden Konsum“, erläutert Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.
Per Vorkasse wird in allen drei Ländern selten bezahlt. Nur bei 7,5 Prozent der Transaktionen der deutschen Studienteilnehmer kam diese Zahlungsmethode zum Einsatz, bei den Teilnehmern aus Österreich liegt dieser Wert bei 4,5 Prozent und bei den Teilnehmern aus der Schweiz bei 5,5 Prozent.
Wie sieht es bei Mobile Shopping aus?
Starke Zuwächse verzeichnen internetspezifische Zahlungsmöglichkeiten beim Mobile Shopping. Fast einer von drei Befragten mit Smartphone aus Deutschland hat beim Einkaufen mittels Smartphone schon mobile Bezahlarten wie mpass oder Premium-SMS genutzt, einer von vier hat schon mal Amazon Payment eingesetzt. An erste Stelle rangiert mit 44,1 Prozent indes wieder PayPal.
In Deutschland und Österreich erreichten mobile Bezahlverfahren in der Befragung schon Rang drei der meistgenutzten Zahlungsverfahren auf dem Smartphone. Die Teilnehmer aus Österreich zahlten beim Onlineshopping via Smartphone in 48,1 Prozent der Fälle mit Kreditkarten und in 29,8 Prozent der Fälle mit PayPal. Bei den Teilnehmern aus der Schweiz kam bei 59,5 Prozent der Fälle eine Kreditkarte zum Einsatz, bei 28,1 Prozent der Transaktionen auf dem Smartphone zahlten sie per Rechnung.
„Angesichts der erheblichen politischen Anstrengungen Zahlungssysteme zu europäisieren, ist es wirklich frappierend, wie stark nationale Eigenheiten im Zahlungsverkehr erhalten geblieben sind – und das sogar im angeblich ‚grenzenlosen’Internet. Händler mit grenzüberschreitenden Ambitionen werden nur dann erfolgreich sein, wenn sie diese Unterschiede berücksichtigen“, so Prof. Dr. Malte Krüger von der Hochschule Aschaffenburg.
Auf welche Weise bezahlt Ihr meistens, wenn Ihr beim Einkauf im Netz etwas bezahlen wollt?