In den letzten Tagen wurde im Web besonders häufig über den Einsatz und die Verwendungsmöglichkeiten von 3D Druckern berichtet. Hierbei fällt auf, dass sich zunehmend mehr Druckermodelle an Privatkunden richten oder diese zumindest ebenfalls adressiert werden. Geschuldet ist diese Entwicklung der Tatsache, dass die Preise der Drucker spürbar gefallen sind.
Vor einigen Jahren war es für Privatpersonen nahezu unmöglich, derartige Drucker abzuschaffen. Die Preise lagen unerschwinglich hoch, für einen guten Drucker musste man mindestens 40.000 Euro auf den Tisch legen. Ausnahmen bildeten lediglich die DIY Drucker, die allerdings nicht für jedermann geeignet sind. Wer sich an ein solches Projekt herantraut, muss technisch sehr erfahren sein, viele Werkzeuge besitzen und Zeit haben. Einen Drucker selbst zu bauen, ist alles andere als leicht. Zumal man bei vielen dieser DIY Projekte nie so genau wusste, wie die Entwicklung weitergehen soll.
Doch inzwischen sind die Preise gefallen. Zwar liegen die Kosten immer noch deutlich höher als bei konventionellen Druckern (Tinte oder Laser), doch zumindest wären sie für eine Vielzahl an Personen erschwinglich – auch wenn es sich dabei ganz oft um Bausätze handelt. Allerdings sind diese Bausätze so konstruiert, dass man sie durchaus meistern kann. Wer es wirklich möchte bzw. den Wunsch hat, solch einen Drucker zu besitzen, braucht nicht länger zögern. Mit ein paar tausend Euro ist man mittlerweile dabei.
Dass entsprechende Systeme von Privatpersonen tatsächlich gekauft werden, konnte man am Wochenende gut nachvollziehen. Mehrere Social Media Größen haben auf ihren Kanälen (besonders über Facebook) über ihre 3D Druckerprojekte berichtet. So mancher Nerd dürfte nun angefixt sein und über die Anschaffung eines solchen Geräts nachdenken.
Doch genau an diesem Punkt stellt sich mir eine sehr grundlegende Frage: Wofür benötigt man überhaupt einen 3D-Drucker? Um ehrlich zu sein habe ich keine Idee davon, was man mit solch einem Drucker anfangen könnten. Sicherlich würde es auch mir zunächst Freude bereiten, verschiedene Objekte zu drucken bzw. zu produzieren. Aber mit der Zeit dürfte das relativ langweilig werden, zumal man in den Möglichkeiten sehr eingeschränkt ist – zumindest wenn es um die spätere Verwendung geht. Viele der gedruckten Objekte sind vergleichsweise sensibel. Es ist nicht so, dass man sich mal kurz einen lustigen Türstopper ausdruckt: beim ersten stärkeren Kontakt mit der Tür, würde das Objekt zerbrechen oder womöglich sogar zerbröseln.
Dass ein Bedarf an solchen Druckern besteht, möchte ich überhaupt nicht in Frage stellen. Sowohl in der Wirtschaft als auch in der Forschung eröffnen 3D-Drucker ganz neue Möglichkeiten. Ideen können beispielsweise viel schneller überprüft werden. Ob es um Funktion oder Design geht, ist schlussendlich zweitrangig: 3D Objekte mal kurz zu drucken, ist mehr als reizvoll.
Aber beim privaten Anwender kann ich einen solchen Vorteil noch nicht erkennen. Die Möglichkeit, mir ein paar lustige Schlüsselanhänger oder Briefbeschwerer auszudrucken, wäre mir dieses Geld am Ende einfach nicht wert.