Das weltweit große Interesse an Smartphones ist lange keine Neuigkeit mehr, doch wie stark der Smartphone-Markt noch immer wächst, ist einen Blick wert. Zudem werden die Käufer anspruchsvoller, was die Foto- und Videofunktionen ihrer Mobiltelefone angeht.
In vielen Ländern ist die wirtschaftliche Lage schwierig bzw. schlecht. Die Hersteller von Mobiltelefonen finden dieses Jahr dennoch weit mehr Abnehmer für ihre neuen Geräte als im vorigen Jahr. Laut aktuellen Daten der GfK werden dieses Jahr weltweit voraussichtlich 650 Millionen Smartphones verkauft – faszinierende 50 Prozent mehr als 2011. Die Nachfrage nach Feature-Phones dagegen – also nach Geräten, die mehr als ein einfaches Handy können, aber nicht genug, um ein Smartphone zu sein – sinkt dagegen.
Wer mehr als 150 Euro ausgibt, wählt meistens ein Smartphone
In vielen westeuropäischen Ländern liegen die Verkaufszahlen bei Smartphones schon über denen von Feature-Phones. Global entscheiden sich 80 Prozent der Kunden, die mehr als 150 Euro für ihr neues Mobiltelefon ausgeben, für Smartphones. In den Entwicklungs- und Schwellenländern liegen Feature-Phones zwar noch vorne, aber mit wachsender Kaufkraft gleichen sich die Vorlieben der Käufer denen im Rest der Welt an. Eine Rolle dürften allerdings auch die sinkenden Smartphone-Preise spielen.
In Lateinamerika war im ersten Halbjahr 2011 eines von sieben mobilen Telefonen ein Smartphone, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits eines von fünf. In Asien sprang der Anteil innerhalb dieses Zeitraums von 22 auf 41 Prozent. Und im Norden, Süden und Osten Afrikas ist jetzt auch schon jedes siebte Mobiltelefon ein Smartphone.
Integrierte Kameras verdrängen einfache digitale Fotoapparate
Nach GfK-Angaben sind vier von fünf verkauften Smartphones mit einer Kamera ausgestattet. Die Qualität von Handykameras hat sich über die Jahre stetig verbessert. In Deutschland verkaufen sich einfache digitale Fotoapparate zunehmend schlechter, weil die integrierten Kameras inzwischen gute Bildqualität liefern. Zwischen Januar und Juni 2011 hatten (im globalen Durchschnitt) 17 Prozent der neuen Mobiltelefone eine Auflösung von über 5 Megapixel; in der ersten Jahreshälfte 2012 waren es 27 Prozent, in Europa sogar 40 Prozent.
Neue Smartphones verfügen zum Teil über Auflösungen von mehr als 10 Megapixel. Sogar Wechselobjektive werden als Zubehör bereits angeboten. Damit entfällt dann sogar das Problem des fehlenden optischen Zooms. Wie praktisch das im Alltag ist, sei einmal dahingestellt. Klar für den Einsatz eines Smartphones anstelle einer Digitalkamera sprechen für viele Verbraucher Funktionen aus dem Bereich Social Media, denn die allermeisten Digitalkameras müssen diesbezüglich passen.
HD-Videos aufnehmen können erst recht wenige Geräte
Im Kommen – aber noch wenig verbreitet – ist die Möglichkeit, mittels Smartphone Videos in HD-Auflösung zu filmen. Am weitesten verbreitet sind HD-Videofähigkeiten in Europa, aber selbst hier verfügte im zweiten Quartal 2012 nur eines von sechs neuen Smartphones darüber. Vor dem Jahreswechsel waren allerdings weniger als 3 Prozent der neuen Smartphones mit HD-Videokameras ausgestattet. Es gab 2012 also einen großen Sprung nach vorn.
Beim Kauf meines Samsung Galaxy S2 gab voriges Jahr die Videoqualität den letzten Ausschlag. Full-HD-Auflösung alleine sorgt natürlich nicht für gute Videoqualität, aber ich hatte mir – wie dieses Jahr vor dem Umstieg auf das Samsung Galaxy S3 – im Internet unzählige mit verschiedenen Smartphones aufgenommene Videos angesehen. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass einem das Netz besser bei der Auswahl eines Produkts hilft als das Aufsuchen eines stationären Händlers.
Wie viel Gewicht kommt den Foto- und Videoqualitäten eines neuen Smartphones bei Eurer Kaufentscheidung zu?