Die Autohersteller arbeiten kräftig an der Entwicklung von Elektrofahrzeugen sowie an der Optimierung bestehender Elektroantriebe. Hierfür werden große Investitionsbeträge aufgewendet – infolge erwartet man, dass sich der Fahrzeugmarkt in den kommenden Jahren spürbar verändert. Besonders in den Reihen der Politik finden sich zahlreiche Personen wieder, die der Elektromobilität eine große Zukunft prophezeien.
Ich selbst zähle mich zu den Fans der Elektromobilität und habe hier im Blog bereits mehrfach über Fahrzeug- und Antriebskonzepte berichtet. Allerdings denken nur wenige MEnschen so wie ich: Nur ganz wenige Autofahrer können sich vorstellen, Elektrofahrzeuge zu fahren. Aktuelle Zahlen des Bundeskraftfahrtamts belegen dies: Die Anzahl der in Deutschland zugelassenen Elektrofahrzeuge ist sehr überschaubar.
Hierfür zeigen sich gleich verschiedene Dinge verantwortlich. Da wäre zunächst einmal die Angst vor neuen Technologien. Zahlreiche Autofahrer haben schlichtweg die Befürchtung, sie könnten mit entsprechenden Fahrzeugen ganz leicht stehen bleiben – von Vertrauen in den Elektroantrieb kann keine Rede sein. Hinzu kommt das Problem mit der Reichweite. Sobald es um die Mittelstrecke geht bzw. man Entfernungen von mehr als 100 bis 150 Kilometer zurücklegen möchte, kann es bereits kritisch werden. Mehr Reichweite bieten nur wenige Elektroautos.
Im Grunde ist diese Entwicklung äußerst schade, immerhin hat der Elektroantrieb eine ganze Menge zu bieten. Auch wenn Kritiker bemängeln, dass der meiste Strom nicht auf Basis regenerativer Energien erzeugt wird, so ist emissionsfreies Fahren zumindest in der Theorie möglich. Außerdem wachsen die erneuerbaren Energien derzeit sehr schnell, sodass emissionsfreies Fahren sehr wohl Wirklichkeit werden kann.
Außerdem muss die eingeschränkte Reichweite nicht zwingend ein Problem sein. Es gibt zahlreiche Haushalte, die zwei oder gar drei Automobile besitzen – und sehr häufig wird ein Fahrzeug lediglich vor Ort bzw. auf der Kurzstrecke genutzt. Genau hier könnte man den Umstieg wagen. Es sind vorrangig Unternehmen, die die Vorteile der Elektromobilität erkennen. Wie bei heise zu lesen ist, sind ca. 1.900 der 2.000 Elektrofahrzeuge in Deutschland auf Unternehmen zugelassen.
Glücklicherweise gibt es auch Ausnahmen. Einer besonders großen Beliebtheit scheint sich der Renault Twizzy zu erfreuen, der erst seit kurzer Zeit auf dem Markt ist. Bei ihm handelt es sich um einen sehr kompakten Zweisitzer, der rein elektrisch fährt und bereits ab ca. 7.000 Euro zu haben ist. Der Akku ist im Preis nicht enthalten, er wird für einen monatlichen Betrag von rund 50 Euro gemietet.
Mit mehr als 1.700 Zulassungen ist der Twizzy der eindeutige Star am Elektrohimmel Deutschlands. Wer weiß, vielleicht übernimmt er ja eine Art Vorbildfunktion. In der Anfangszeit kam der Smart auch nicht besonders gut an, doch in den letzten Jahren hat er sich zu einem regelrechten Kassenschlager entwickelt.
August 27th, 2012 at 10:19
Ich kann mich dem Autor des Artikels nur anschließen, meine Meinung in Bezug auf die E-Mobilität geht in eine ähnliche Richtung! Auf Grund des fehlenden Vertrauens in die Technik (noch gibt es keine Langzeitstudien) und der limitierten Reichweite der bisher verfügbaren Modelle, ist der einzig wirklich sinnvolle Verwendungszweck für ein Elektroauto die Nutzung als Zweitwagen für den Innenstadtverkehr! Gerade in diesem Zusammenhang lässt sich der Erfolg des kleinen und biligen Renault erklären…
Bis auch größere Modelle die Straßen unsicher machen, dürfte also noch ein wenig Zeit vergehen. Selbst wenn die Politik mit diversen Projekten die Elektromobilität in Deutschland stark pusht, denke ich, dass in Deutschland noch mindestens 5-10 Jahre vergehen müssen, bevor Stromer eine echte Alternative beim Autokauf werden!