Im zweiten Quartal hat Samsung eindrucksvoll seine Stellung als Weltmarktführer bei Smartphones bewiesen. Der südkoreanische Konzern verkaufte in diesem Segment mehr als doppelt so viele Geräte wie Apple. Besonders gefragt war das derzeitige Flaggschiff-Modell Galaxy S3.
Laut aktueller Zahlen von Juniper Research gelang es Samsung im zweiten Quartal 52,1 Millionen Smartphones abzusetzen, knapp doppelt so viele wie Apple mit seinen 26 Millionen. Im Quartalsvergleich verdoppelte Samsung seinen Vorsprung. Ein Grund dafür liegt jedoch darin, dass viele iPhone-Interessenten derzeit ihren Kauf zurückstellen, um abzuwarten, was das iPhone 5 (ob es dieses Mal so heißen mag oder nicht) zu bieten haben wird.
Zweiter wichtiger Grund für das aus Sicht von Samsung gute zweite Quartal 2012 ist der enorme Erfolg des neuen Spitzenmodells Galaxy S3, mit dem bereits im Juni die 10-Millionen-Stück-Marke erreicht wurde. Das ist interessant, denn obwohl es nicht zuletzt an der großen Modellpalette liegt, wenn mehr als jedes dritte im zweiten Quartal verkaufte Smartphone auf der Welt von Samsung stammte, sind es gerade die hochpreisigen Spitzenmodelle, die bei den Verbrauchern stark nachgefragt werden. Vor dem Galaxy S3 waren bereits das Galaxy S2 und das Galaxy S Verkaufsschlager.
Für die Konkurrenz läuft es nicht so gut
Samsung hat einen Marktanteil erobert, wie man ihn bis vor nicht langer Zeit nur von Nokia kannte. Nokia brachte nun bloß noch auf 10,2 Millionen Smartphones. Die Finnen seien immer noch ein klares Zeichen schuldig, dass sie vom Wechsel zu Windows Phone 7 profitieren, heißt es im Pressetext. Jetzt ruhten die Hoffnungen auf Windows 8. BlackBerry-Hersteller Research in Motion (RIM) verkaufte 7,4 Millionen Smartphones. Die Kanadier kämpfen nach Meinung der Analysten immer noch mit dem Übergang ins Touchscreen-Zeitalter sowie einem Betriebssystem mit zu kleiner Nutzerbasis, um ausreichend viele Entwickler anzulocken.
Samsung dagegen nutze seine weltweit starke Marke und die Beliebtheit von Android OS, um den Verkauf in allen Preisklassen anzukurbeln. Ein gefragtes Betriebssystem macht Geräte für Konsumenten noch nicht attraktiv: HTC konnte im letzten Quartal lediglich 11,6 Millionen Smartphones verkaufen. Bei Motorola sei man noch abgelenkt durch die Übernahme durch Google. Außerdem sei Motorola in Westeuropa schwach vertreten.
Sony könnte der neue Star werden
Das meiste Potenzial sehen die Experten bei Sony. Die Japaner könnten viel besser sein, denn Sony ist weltweit bekannt und die Marke Xperia gut eingeführt. Enttäuscht zeigt man sich bei Juniper Research von Marketing und Produkten.
Seit der iPhone-Einführung ist jedes Jahr nur ein einziges neues Modell erschienen. Da Apple ältere Modelle aber zu günstigeren Preisen verkauft, kann der Konzern den Nachteil bei preissensitiven Mobilfunkkunden teilweise ausgleichen. In der Einheitsgröße des iPhones mit seinem unverändert nur 3,5 Zoll in der Diagonale messenden Display sehen die Analysten einen Nachteil gegenüber Samsung. Zudem wirkt das iPhone im Vergleich zum Galaxy S3 mit dessen 4,8-Zoll-Bildschirm inzwischen recht klein. Beim iPhone 4S konnte Apple mit Siri ein attraktives, innovatives Feature präsentieren. Etwas ähnliches müsse Apple nun wieder liefern, um das iPhone 5 interessant zu machen.
Gesamtmarkt weiter im Aufwind
Der Smartphone-Markt wächst deutlich. Insgesamt wurden weltweit im zweiten Quartal 132,9 Millionen Geräte verkauft. Im Vorjahresquartal waren es erst 105,2 Millionen.
Was für ein Smartphone habt Ihr derzeit? Habt Ihr schon einen persönlichen Nachfolger im Blick? Auf mein derzeitiges Galaxy S2 wird wohl demnächst ein Galaxy S3 folgen. Leider gibt es dieses Jahr nur wenige Premium-Smartphones mit Android OS, bei denen sich der Akku vom Nutzer austauschen lässt und ein Slot für eine Speicherkarte vorhanden ist. Es sind nicht unbedingt die High-End-Features, die den Ausschlag bei der Kaufentscheidung geben – da bin ich nicht alleine.
Juli 28th, 2012 at 18:08
Shipped vs. Sold
Samsung gibt keine Zahlen zu Verkäufen, sondern zu des ausgelieferten Geräten. Also das was bei den Händlern auf Lager liegt.