Lively: Google schließt seine virtuelle Welt

Geschrieben von am 21. November 2008 in Kategorie Web 2.0

Die Webgemeinde staunte nicht schlecht, als Google seine virtuelle Welt „Lively“ vorstellt. Kaum jemand hatte damit gerechnet, dass der Suchmaschinenriese in dieses Segment einsteigt und auf diese Weise anderen virtuellen Welten wie zum Beispiel Second Life den Kampf ansagt. Doch inzwischen gilt der Kampf als beendet: Wie auf der Projektseite von Lively lesen ist, wird es zum Ende dieses Jahres eingestellt.

Gleich in mehrfacher Hinsicht ist dies eine sehr interessante Entwicklung. So ist es zum Beispiel sehr außergewöhnlich, dass Google ein Projekt einfach einstampft. Immerhin hat und hatte Google schon unzählige Projekte am Start, die einfach mal getestet wurden. Da kann es durchaus vorkommen, dass ein Projekte mehrere Jahre vor sich hindümpelt und den Eindruck erweckt, als wisse Google selbst nicht so genau, was damit geschehen soll. Daher ist eine Schließung relativ erstaunlich, zumal Lively erst im Juli an den Start gegangen ist.

Bisher kann nur darüber spekuliert werden, weshalb sich Google für diesen Schritt entschieden hat. Der Hauptgrund wird sicherlich die Tatsache sein, dass Lively nie richtig in Fahrt gekommen ist bzw. die virtuelle Welt einfach von zu wenigen Usern aufgesucht wurde. Allerdings muss dies für Google noch lange kein Grund sein, die Plattform kurzerhand zu schließen – vielleicht sind es hohe Kosten, die mit der Weiterentwicklung sowie der Aufrechterhaltung der Plattform verbunden sind.

Ebenso stellt sich die Frage, weshalb Lively nicht so richtig in Schwung gekommen ist. Die virtuelle Welt bzw. deren Umsetzung war auf jeden Fall einmalig und gut umgesetzt. Vielleicht hat die Zielgruppe einfach nur nicht mitbekommen, dass es Lively gibt. Zwar haben viele Tech-Blogger über die Plattform berichtet – doch diese sind nicht unbedingt die Hauptnutzer. Da hätte Google wohl einfach stärker bzw. an anderer Stelle in der Werbetrommel rühren sollen.

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1 Comments For This Post

  1. Kai Ludwig says:

    Viele haben ja auch noch nicht mitbekommen, dass es OpenSimulator (www.opensimulator.org) als Second Life Alternative gibt. Da wird möglicherweise noch was draus, Potenzial hat das kostenlos verfügbare und quelloffene System jedenfalls.

    Und mit Second Life geht es in der Zwischenzeit kontinuierlich bergab. Die Verlustrate liegt bei ca. 80 Regionen pro Tag (Quelle:http://www.talentraspel-mmokit.de/portal/index.php?id=62), d. h. wenn sich der Trend fortsetzt, fällt der Level noch im November unter die 30.000 Regionen Marke.