Für Festplatten muss man weiterhin ziemlich viel Geld ausgeben. Seit Jahresbeginn haben die Preise lediglich um 2 Prozent nachgegeben, berichtet der BITKOM. Besonders für 3,5-Zoll-Festplatten muss man tief in die Tasche greifen.
Die große Flutkatastrophe in Thailand vergangenes Jahr ist aus den deutschen Medien schon lange verschwunden. Die Schäden der Naturkatastrophe an den Produktionsstätten der Hardwareproduzenten sind noch längst nicht alle behoben. Seit dem letzten Quartal 2011 müssen Käufer sehr viel mehr als vor dem Hochwasser bezahlen.
Durchschnittliche Preissteigerungen um 40 Prozent
Im Durchschnitt zogen die Preise damals um 40 Prozent an, bei internen wie externen 3,5-Zoll-Festplatten verdoppelten sich die Preise für die Verbraucher sogar. Wer einen Festplattenkauf seither aufgeschoben und auf sinkende Preise gehofft hatte, wurde enttäuscht. Gerade einmal um 2 Prozent sanken die Festplattenpreise im ersten Quartal 2012, teilt der BITKOM auf Grundlage von Berechnungen des Vergleichsportals Guenstiger.de mit. 2.671 Produkte wurden dafür analysiert.
„Die Preise für Festplatten haben noch nicht wieder das vormals niedrige Niveau erreicht“, erklärte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Die Hersteller fahren im Moment die Produktion schrittweise hoch.“ Laut Anbieterangaben werde allerdings spätestens im September das vorherige Produktionsniveau wieder erreicht. Nach der Hochwasserkatastrophe sanken die weltweiten Auslieferungen von Festplatten fast um ein Drittel (30 Prozent). Gut jede vierte Festplatte wurde zuvor in Thailand hergestellt.
„Trotz einer im Durchschnitt kaum spürbaren Preisbewegung der Festplattenpreise gab es in den vergangenen Monaten bei einzelnen Modellen extreme Ausschläge nach oben und nach unten“, so Kempf. Verbrauchern wird deshalb geraten, die Preisentwicklung bestimmter Modelle zu verfolgen und bei stationären Einzelhändlern und Onlineshops Preise zu vergleichen.
Preise von Computersystemen blieben stabil
Die Preise von Computersystemen dagegen stiegen nicht entsprechend an: „Wegen des scharfen Wettbewerbs können die PC-Hersteller höhere Bezugspreise für einzelne Komponenten kaum an die Kunden weitergeben“, erläuterte Kempf. Beim BITKOM rechnet man für den weiteren Verlauf des Jahres zwar mit sinkenden Preisen für Festplatten. Ob Festplatten noch 2012 wieder so billig wie vor dem großen Hochwasser zu bekommen sein werden, wird indes bezweifelt. Schätzungen von Analysten zufolge müssen die Hardwarehersteller insgesamt rund 1 Milliarde US-Dollar investieren, um ihre Fabriken wieder auf den Stand vor der Katastrophe zu bringen. Zu berücksichtigen sei zudem, dass nicht nur die Hersteller von Festplatten, sondern auch viele von deren Zulieferern vom Hochwasser betroffen waren.
Habt Ihr den Kauf von Festplatten in der Hoffnung auf sich normalisierende Preise zurückgestellt?