Mobile Datendienste sind ein ganz großes Geschäft: Dieses Jahr erreichen die weltweiten Umsätze voraussichtlich 217 Milliarden Euro. Getrieben wird diese Entwicklung durch den Boom bei Smartphones und Tablets.
An die Umsätze mit mobilen Sprachdiensten reichen die Umsätze mit mobilen Daten zwar noch nicht heran, aber das Wachstumstempo ist beeindruckend. Der BITKOM berichtet von Prognosen des internationalen Marktforschungsprojekts EITO, wonach die Umsätze mit mobilen Datendiensten 2012 um 13 Prozent auf 217 Milliarden Euro steigen. Letztes Jahr erreichten die globalen Umsätze 192 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 15 Prozent im Jahresvergleich bedeutete.
Sprachtelefonie: kaum noch Wachstum, aber größer Umsatzbringer
Bei Sprachdiensten dagegen gibt es kaum noch Steigerungen, für das laufende Jahr rechnen die Experten lediglich mit einem Plus in Höhe von 1,1 Prozent. Das würde jedoch bedeuten, dass 2012 mit mobilen Sprachdiensten 445 Milliarden Euro umgesetzt werden. Das mobile Telefonieren ist also trotz der großen Nachfrage nach internetfähigen mobilen Endgeräten nicht aus der Mode gekommen, wenngleich in den Industrieländern seit Jahren rückläufige Umsätze verzeichnet werden.
„Die steigende Verbreitung von Smartphones und Tablet Computern beflügelt weltweit das Geschäft mit mobilen Datendiensten“, sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Für die Netzbetreiber sind Datendienste inzwischen zu einer wichtigen Erlösquelle geworden.“ Ein Drittel der globalen Umsätze der Netzbetreiber entfallen 2012 auf mobile Datendienste, prognostiziert der BITKOM. Mobile Datendienste sind allerdings in diesem Rahmen nicht mit mobilem Internet gleichzusetzen. Das verdeutlicht ein Blick zurück ins Jahr 2008: Damals sorgten mobile Datendienste immerhin auch schon für 21 Prozent der Umsätze, doch handelte es sich dabei nahezu komplett um die Umsätze mit SMS.
In den USA geht es schneller
Besonders schnell wächst das Geschäft mit den mobilen Datendiensten in den USA. Bei einem erwarteten Plus von 16 Prozent erreichen dort die Umsätze mit mobilen Datendiensten den Berechnungen zufolge 56,4 Milliarden Euro. Damit würden die amerikanischen Mobilnetzbetreiber schon 43 Prozent ihrer Umsätze damit erzielen. „Die USA sind in den vergangenen Jahren zum Vorreiter bei der Einführung und der Nutzung mobiler Internetanwendungen geworden“, stellte Rohleder fest. Nicht nur Smartphones, sondern auch Tablet-Computer verbreiten sich unter den US-Amerikanern schneller als unter den EU-Bürgern.
Immerhin legen die Umsätze mit mobilen Datendiensten in den EU-Staaten der Prognose zufolge um durchschnittlich 8,3 Prozent auf 41,7 Milliarden Euro zu. Diese Dienste stehen derzeit schon für 32 Prozent der Umsätze der Mobilfunknetzbetreiber in der EU. Zu beachten ist, dass über WLAN-Hotspots erzielte Erlöse bei diesen Berechnungen dem Festnetz zugerechnet werden.
Für mich persönlich hat das Telefonieren mit dem Handy in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren. Auf eine mobile Datenflatrate zu verzichten, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Geht Euch das auch so?