Es sind gerade einmal ein paar Wochen vergangen, als ich hier im Blog meine Zweifel gegenüber Pinterest und seinem deutschen Klon Pinspire öffentlich machte. Seither hat sich eine ganze Menge getan. Zum einen hat sich Pinterest erstaunlich positiv entwickelt – in Sachen Bekanntheitsgrad und somit auch bei den Nutzerzahlen hat der Dienst kräftig zugelegt. Ich könnte mit meiner Einschätzung, dass Pinterest nie wirklich Mainstream wird, doch tatsächlich falsch liegen.
Dafür scheint es den Klon aus Deutschland ordentlich erwischt zu haben. Wie die Redaktion von Gründerszene in Erfahrung gebracht haben will, hat das Startup mit samwerscher Beteiligung ordentlich Federn lassen müssen. Von einst 70 Mitarbeitern sollen nur noch 10 übrig geblieben sein. Es wäre also gut denkbar, dass Pinspire schon bald Geschichte ist.
Wie es mit Pinspire tatsächlich weitergeht, ist allerdings schwer zu sagen. Einen Misserfolg wird man wohl eher nicht öffentlich aussprechen, vielmehr wird das Unternehmen einfach aufgelöst. Man denke nur an den Twitter-Clon Frazr, der ebenfalls nach kurzer Zeit gescheitert war, dessen Domain aber immer noch aktiv ist. Auf der Website wird sogar noch auf die GmbH verwiesen – dabei ist vollkommen klar, dass es Frazr als Webdienst nicht mehr gibt.
Vielleicht hat das Pinspire auch sein Ziel erreicht und macht jetzt auf Sparflamme weiter. Vorstellen kann ich mir dies jedoch nicht. Ich gehe mal davon aus (vorausgesetzt, dort haben tatsächlich so viele Personen gearbeitet und der Mehrheit wurde kürzlich gekündigt), dass von Pinspire nichts mehr kommt. Stören wird sich vermutlich kaum jemand daran, man denke nur an die vergleichsweise negative PR, die erzielt wurde. Viele Blogger berichteten überwiegend negativ, was im Hinblick auf das Thema Urheberrecht auch nicht überrascht.
Wie geht es mit Pinterest weiter?
Angenommen Pinspire sei Geschichte, so bleibt es abzuwarten, wie sich Pinterest entwickelt. Zieht man eine Parallele zu Frazr und Twitter, so könnte Pinterest noch richtig durchstarten. Allerdings kann ich mir dies nicht vorstellen. Dafür kenne ich viel zu wenige Leute, die Pinterest nutzen – und diejenigen, die es nutzen, sind nicht unbedingt sehr aktiv. Die meisten dieser Personen pinnen ein paar Dinge, kehren dann aber nicht zurück.
Natürlich kann ich mit dieser Einschätzung ganz schön falsch liegen. Aber mal ganz ehrlich: Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass Pinterest wirklich groß wird. Facebook hat so viel mehr zu bieten – weshalb sollte man dann auch noch bei Pinterest aktiv sein? Facebook muss seine Pinwand lediglich ein bisschen aufbohren und schon sieht die Sache ganz anders aus.