Mediennutzung: TV am beliebtesten, mehr Smartphones!

Geschrieben von am 10. März 2012 in Kategorie Web 2.0

Trotz der enormen Veränderungen in der Mediennutzung durch das Internet bleibt das Fernsehen das beliebteste Medium der Deutschen, zeigt eine Untersuchung von Deloitte. Der Smartphone-Boom hält an, Social Networks erreichen immer mehr ältere Menschen.

Für den neuen Deloitte-Report „The State of Media Democracy 2012 – die Aufholjagd der älteren Nutzer“ befragte die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Konsumenten zwischen 14 und 75 Jahren in sieben Ländern zu ihren Gewohnheiten bei ihrer Mediennutzung, davon 2.000 in Deutschland.

Ältere Nutzer und Soziale Medien

„Im Vergleich zur letztjährigen Befragung wird deutlich, dass die Best Agers bei sozialen Plattformen auf dem Vormarsch sind. Zudem trägt diese Nutzergruppe mittlerweile zum nachhaltigen Smartphone-Wachstum bei, sodass diese bei der Angebotsstruktur verstärkt berücksichtigt werden sollten“, kommentiert Klaus Böhm, Director Media bei Deloitte die Ergebnisse. Mehr als jeder vierte zwischen 65 und 75 Jahren (27 Prozent) ist auf solchen Plattformen aktiv. Insgesamt nutzen 43 Prozent der Befragten aus Deutschland Soziale Netzwerke, damit ist dieser Bereich im letzten Jahr erneut gewachsen. Während die älteren Jahrgänge aufholen, verlieren die Plattformen bereits User aus der Altersgruppe von 14 bis 28 Jahren.

Noch mehr Smartphones

Das größere Interesse älterer Nutzer sorgte außerdem für weitere Impulse auf dem deutschen Smartphone-Markt: Der Anteil der Smartphone-User unter den 65- bis 75-Jährigen hat sich 2011 von 6 auf 13 Prozent mehr als verdoppelt. Im Durchschnitt aller untersuchten Altersgruppen besaßen vergangenes Jahr 41 Prozent ein Smartphone, unter den 14- bis 28-Jährigen waren es 58 Prozent. Mit einem Ende des Booms ist nicht zu rechnen, denn 49 Prozent der Befragten ohne Smartphone haben Kaufabsichten geäußert.

Fernsehen ist die Nummer eins

Die starke Stellung des Fernsehens ist ungebrochen. Fast jeder dritte Befragte (29 Prozent) nannte das Fernsehen als seine liebste Medienaktivität, wobei das Medium unter den jungen Menschen deutlich weniger beliebt ist. Dank leicht bedienbarer digitaler Videorekorder steht der flexiblen, zeitunabhängigen TV-Nutzung zwar eigentlich nichts mehr im Wege. Doch gerade einmal jeder fünfte Befrage (20 Prozent) hat einen solchen digitalen Videorekorder. In Deutschland sind diese Geräte somit weit weniger als in anderen Ländern verbreitet. Hier sehen die Analysten Potenzial: „Die Ergebnisse der Studie zeigen unterschiedliche Anknüpfungspunkte, so kann beispielsweise der Trend zu flexibler Mediennutzung aktiver durch entsprechende Format- oder Hardwareangebote, wie beispielsweise digitale Videorekorder, promotet werden“, empfiehlt Klaus Böhm.

Print weiterhin beliebt

Gedrucktes bleibt gefragt: „Die meisten Deutschen (71%), bevorzugen die Printversion bei gleichem Onlineangebot – dies gilt für alle Altersgruppen“, heißt es im Pressetext zum neuen Deloitte-Report. „Bei Büchern hingegen setzt sich allmählich das eBook durch. Bereits 18 Prozent der Deutschen lesen mehr digitale als Hardcover-Bücher, im internationalen Vergleich ist jedoch noch großes Wachstumspotenzial vorhanden.“ Für elektronische Bücher sprechen unter anderem ihr einfacher Transport, das leichte Auffinden von Inhalte sowie ihr Preis. In Deutschland sind E-Books allerdings aufgrund der Buchpreisbindung kaum günstiger als die gedruckten Ausgaben.

Personalisierte Werbung wird nicht abgelehnt

Ein differenziertes Bild zeigt sich im Bereich Werbung: „34 Prozent der Befragten würden mehr auf personalisierte Internetwerbung klicken. 44 Prozent der 14- bis 28-Jährigen sind daran interessiert. Das Sicherheitsverständnis der Deutschen ist allerdings besonders ausgeprägt, denn nur 18 Prozent geben an, dass sie tatsächlich bereit sind, online weitere Informationen preiszugeben, um so noch gezielter angesprochen zu werden“, schreibt Deloitte. Immerhin: Einer Personalisierung von Werbung scheinen die Mediennutzer also durchaus aufgeschlossen gegenüberzustehen.

Welche Medienangebote nutzt Ihr besonders intensiv, welchen Stellenwert hat dabei die zeitlich unabhängige Nutzung für Euch? Auf digitale Videorekorder und Video-on-Demand-Dienste wie Maxdome auf dem Fernseher möchte ich keinesfalls mehr verzichten. Fernsehen zu festen Sendezeiten ist nicht mehr zeitgemäß.

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