Mobile-Shopping kommt in Deutschland langsam in Schwung. Nicht zuletzt die inzwischen hohe Verbreitung von Smartphones sorgt für gute Aussichten beim Mobile Commerce insgesamt. Schnelle Datenübertragung in mobilen Netzen ist ein weiterer Faktor.
Geht es Euch auch so? Beim Begriff Mobile-Commerce muss ich mich zusammenreißen, um mit meinen Gedanken nicht gleich abzuschweifen. Seit so vielen Jahren schon hört man von den tollen Möglichkeiten für E-Commerce auf Mobiltelefonen, ohne dass sich da viel getan hätte. Das galt jedenfalls bis vor Kurzem – und okay, die 90er Jahre sind vorbei, die Rahmenbedingungen sind jetzt ganz andere.
13 Prozent Mobile-Shopper
Laut einer aktuellen Befragung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte mit dem Thema „M-Commerce in Deutschland – Freundliche Aussichten für mobiles Einkaufen“ steht M-Commerce in Deutschland ein starkes Wachstum bevor. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich unter den Befragten die Zahl der Mobile-Shopper von 6 auf 13 Prozent mehr als verdoppelt. Mehr als 2.000 Verbraucher wurden zu ihrer Nutzung und ihrem Interesse an mobilen Anwendungen befragt.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Mobile Shopping langsam den Massenmarkt erobert. Besonders Smartphones mit hochauflösenden Displays und anwenderfreundlichen Bedienoberflächen sowie Applikationen wie Barcode-Scanning unterstützen diese Entwicklung“, erläutert Dr. Andreas Gentner, Partner und TMT Industry Leader EMEA bei Deloitte. Mobile Couponing, standortbezogene Benachrichtungen sowie der Verfügbarkeit breitbandiger mobiler Internetverbindungen werden als weitere Erfolgsfaktoren genannt.
Besonders junge Menschen sind interessiert
In der Gruppe der 14- bis 28-Jährigen nutzt schon mehr als jeder fünfte Verbraucher (21 Prozent) mobile Shoppingangebote. Außerdem liegen die Männer (15 Prozent) deutlich vor den Frauen (10 Prozent). Die verschiedenen Segmente des M-Commerce werden unterschiedlich gut angenommen. Jeweils 13 Prozent der Umfrageteilnehmer vergleichen häufig unterwegs Preise bzw. lesen Produktbewertungen. Als Tool besonders beliebt hierfür sind Barcode-Scanner-Apps, die Preisvergleich, Produktinfos, Bewertungen und Kalorienangaben bieten. Interesse an solchen Apps zeigten 41 Prozent der Befragten.
Interesse zeigen heißt noch nicht, dass man etwas nutzt. Dennoch ist das ein beachtlich hoher Wert. Bereits von fast jedem dritten Befragten (32 Prozent) in Anspruch genommen werden standortbezogene Alerts, wie sie häufig bei Aktions- und Sonderangeboten zum Einsatz kommen. Im Trend liegt zudem Mobile Couponing, bei dem Gutscheine mit Rabatten auf das Mobiltelefon kommen. Dieser M-Commerce-Aspekt ist gerade für den stationären Handel interessant, weil so Kunden gewonnen werden können, die ihren Coupon dann vor Ort im Laden einlösen. Da GPS bei Smartphones zum Standard gehört, kann eine gezielte, standortabhängige Ansprache erfolgen. 48 Prozent der 14- bis 28-Jährigen haben Mobile Couponing bereits genutzt. Für mobiles Bezahlen interessieren sich dagegen nur wenige. Gerade einmal 18 Prozent der Umfrageteilnehmer äußerten Interesse an Mobile Payment, der Mehrwert ist vielen noch unklar.
„Die starken Zuwächse stützen unsere M-Commerce-Prognosen. Insbesondere junge Konsumenten gehen mit ihrem Smartphone einkaufen – diese zukunftsträchtigen Applikationen wie Mobile Couponing oder standortbezogene Alerts, werden den Mobile Commerce-Markt deutlich ankurbeln“, fasst Andreas Gentner zusammen.
Welche Dienste aus dem Bereich Mobile-Commerce nutzt Ihr bereits oder habt sie zumindest ausprobiert?