Noch nie zuvor hat die Startup Szene so viel Aufmerksamkeit genossen. Man blicke nur auf die USA, wo es mehrere Blogs gibt, die ausschließlich über die Startup Szene berichten und die gleichzeitig damit äußerst erfolgreich sind – und das nicht nur im Hinblick auf die Besucherzahlen, sondern auch bei der Monetarisierung. Und auch in Deutschland läuftt es mittlerweile rund. Auch bei uns gibt es entsprechende Blogs. Zwar mögen diese rein umsatztechnisch betrachtet, bei weitem nicht mit den großen US-Startup Blogs konkurrieren können, aber dennoch scheint der Zulauf groß zu sein.
Die Krise, die mit dem Untergang der New Economy kam, scheint definitiv beendet zu sein. Es wird wieder gegründet – und das sogar sehr erfolgreich. Man blicke nur auf Überflieger wie Facebook, Groupon oder YouTube. Es ist schon erstaunlich, wie weit es ein paar Personen mit ihren guten Ideen gebracht haben. Sie konnten international etablierte Portale aufbauen und außerdem auch noch richtig Geld machen.
Da wundert es nicht, dass sich viele Personen inspiriert fühlen. Vor allem junge Menschen – allen voran Studenten und Absolventen – verspüren den Wunsch, eigene Startups aus der Taufe zu haben. Es ist beeindruckend, wie viele neue Startups jede Woche vorgestellt werden und wie viele davon in Deutschland beheimatet sind.
Allerdings halte ich es für falsch, die Startup Welt nur durch eine rosa Brille zu betrachten. Schaut man sich die Konzepte zahlreicher Startups an, so muss man sich immer häufiger die Frage stellen, wer das nutzen soll und die Gründer eines Tages ihr Geld verdienen möchten. Teilweise ist es sogar beängstigend zu sehen, wie viel Wagniskapital einzelnen Gründungen zugeschanzt wird – obwohl die Aussichten in Sachen Monetarisierung alles andere als berauschend aussehen.
Eines der größten Probleme der Gründer scheint darin zu bestehen, dass alle wesentlichen Bereiche des Internets bereits besetzt sind. Folglich begibt man sich auf die Suche nach Nischen, um dort einen leichteren Start zu erlagen. In Folge werden Lösungen für Probleme geboten, die kaum jemanden betreffen. Wie sonst lässt sich erklären, dass es mittlerweile unzählige Startups gibt, die irgendwelche Cloudlösungen rund um Email oder Twitter anbieten. Die Zielgruppen sind teilweise immens klein – und kein Mensch weiß, ob die Zielgruppe überhaupt dazu bereit ist, zu bezahlen.
Mit Sicherheit wird es auch dem einen oder anderen Startup gelingen, einen regelrechten Volltreffer zu landen. Doch generell scheint es derzeit viel zu viele Gründungen zu geben, mit denen einfach nur extreme Nischen (teilweise Nischen innerhalb der Nische) besetzt werden. Doch wohin soll das führen?