Obwohl sich mehr Online-Bezahldienste als je zuvor im Internet tummeln, hält sich die Begeisterung in Grenzen. Sowohl die Konsumenten als auch die Händler sind nur bedingt zufrieden. Denn trotz der immer größer werdenden Anzahl an Anbietern, scheint keiner die perfekte Lösung im Programm zu haben. Stattdessen müssen die Nutzer zahlreiche Kompromisse eingehen.
Lange Zeit sah es zwar so aus, als ob Paypal die ultimative Plattform in Sachen Online-Bezahlung wird, aber dann kam es anders. Es sind vor allem die Händler, die unzufrieden sind. Betreiber von Onlineshops wie auch klassischer Onlineshops beschweren sich über das Unternehmen, weil beispielsweise Konten eingefroren werden und die Unternehmen dadurch in große finanzielle Schwierigkeiten gelangen. Mit Maßnahmen, wie beispielsweise das Einfrieren von Spenden-Accounts von Wikileaks oder Diaspora, hat Paypal auch so manchen Konsumenten vergrault.
Das lange Warten auf eine Alternative zu Paypal könnte schon bald ein Ende haben. Immerhin hat das Kreditkartenunternehmen VISA sein Wort gehalten und ein eigenes Bezahlsystem gehalten. Viele Interessenten und Branchenkenner zeigen sich zuversichtlich, schließlich ist VISA eine der Größen im Zahlungsverkehr schlechthin.
Der neue Service soll unter dem Namen V.me by VISA an den Start gehen. Wirklich toll klingt der Name meines Erachtens zwar nicht, aber beim Domainnamen hat VISA wohl einen Volltreffer gelandet: Unter www.v.me soll der Dienst später zugänglich sein. Wenn sich jemand im Besitz einer solchen Domain befindet, kann man die Namenswahl wohl kaum verübeln.
Was den eigentlichen Service betrifft, so liegen bislang noch gar nicht so viele Informationen vor. Im Wesentlichen ist bekannt, dass die Abwicklung von Bezahlungen über das Internet erleichtert werden soll. Wichtig dabei: Nicht die VISA Kreditkarte steht im Vordergrund. Stattdessen werden Zahlungen zwischen Händlern und Konsumenten direkt über v.me abgewickelt. Anders als bei Paypal wird es voraussichtlich kein Kontomodell geben: Zahlungen werden nicht über vorhandenes Guthaben, sondern über hinterlegte Kreditkarten abgewickelt – zumindest sind dies die aktuellen Informationen, die uns vorliegen.
Wer v.me nutzen möchte, muss soll übrigens nicht zwangsläufig eine VISA Kreditkarte besitzen müssen. Es soll die Möglichkeit bestehen, gleich mehrere Kreditkarten zu hinterlegen, über welche die Abrechnung erfolgt. Dabei muss es sich nicht zwingend um Kreditkarten von VISA handeln. Auch andere Kreditkartenanbieter werden akzeptiert.
Ab welchem Zeitpunkt V.me by VISA genutzt werden kann, ist noch nicht bekannt. Zumindest wurde kein genauer Starttermin veröffentlicht. Man weiß bisher lediglich, dass es im nächsten Jahr losgehen soll. Lediglich für Entwickler wird man sich jetzt schon hoffen. Diese sollen Lösungen für Drittanbieter entwickeln, damit beispielsweise Bezahlfunktionen in Apps integriert werden können. Eine solche Öffnung wirkt sehr viel versprechend: Womöglich könnte VISA tatsächlich der große Wurf gelingen.