Tablet Computer erfreuen sich mittlerweile einer ungemein großen Beliebtheit. Im Grund verlief die Entwicklung ganz ähnlich wie bei den Netbooks. Zunächst war die Auswahl am Markt extrem klein und nur eine kleine Nutzergruppe konnte sich für die kompakten Geräte wirklich begeistern. Doch schon nach kurzer Zeit wurden die Geräte richtig beliebt und zunehmend mehr Hersteller gingen dazu über, Netbooks zu produzieren.
Die gestiegene Nachfrage beeinflusste auch den Preis. Zwar waren auch schon die ersten Netbooks im Vergleich zu klassischen Laptops relativ günstig, aber dennoch sackten die Preise nach kurzer Zeit deutlich ab. Es dauert nicht lange, da konnte man sich ein gutes Netbook für extrem wenig Geld kaufen. Dies ist nach wie vor so: Für 250 bis 350 Euro bekommt man bereits eine ganze Menge geboten.
Als sich abzeichnete, dass Apple mit dem iPad einen Volltreffer gelandet hatte, dauert es nicht lange, bis andere Hardware-Produzenten ankündigten, ähnliche Geräte anbieten zu wollen. Doch schon nach kurzer Zeit gaben die Konkurrenten an, dass die Preise nicht so schnell wie bei den Netbooks fallen werden: Die Geräte seien in der Hersteller vergleichsweise kostspielig und Apple würde mit einer niedrigen Marge arbeiten. Daher sollten die Preise relativ stabil bleiben.
Bislang waren die Geräte auch relativ preisstabil. Doch nun zeichnet sich ein neuer Trend ab: Es kommen zunehmend mehr Tablet Computer auf den Markt, die nur wenig Geld kosten und trotzdem einiges zu bieten haben. Die ersten Billiggeräte konnten zwar nicht oder nur bedingt überzeugen, doch nun soll sich dies ändern. Man denke nur an Amazon: Der Handelsriese investiert eine Menge Geld, um im Tablet Geschäft endlich Fuß fassen und somit auch die eigenen E-Book Verkäufe ankurbeln zu können.
Mittlerweile glauben zahlreiche Branchenkenner daran, dass Amazon das Rennen machen bzw. tatsächlich an Apple anschließen könnte – denn bislang kann niemand Apple das Wasser reichen. Dass Amazon so viel Macht zu gesprochen wird, hat allerdings weniger mit Innovation und erstklassiger Hardware zu tun. Amazon greift schlichtweg über den Preis an: Das Geräte ermöglicht einen kostengünstigen Einstieg in die Welt der Tablet Computer und ist letztlich mit grundlegenden Funktionen ausgestattet, was die meisten Nutzer zufrieden stellen dürfte.
Amazon ist aber nicht das einzige Unternehmen, das sich für diese Strategie entschieden hat. In Deutschland fahren der Weltbild Verlag und Buchhändler Hugendubel dieselbe Strategie: Man bietet ein vergleichsweise simples Android Tablet zu einem extrem günstigen Preis an. Die Interessenten, die nicht dazu bereit sind, knapp 500 Euro für ein iPad auszugeben, könnten hier zuschlagen.
Womöglich wird im Bereich der Tablet Computer schon bald der Preiskampf eingeläutet. Sofern die Billiganbieter nicht alles falsch machen, könnten sie mit ihren Geräten tatsächlich Erfolg haben. Allerdings müssen sich die Interessenten darüber im Klaren sein, dass die günstigen Einstiegsgeräte gewisse Einschränkungen mit sich bringen.
Oktober 28th, 2011 at 19:14
Eine alte Verkäuferregel lautet ja: Über den Preis spricht man erst, wenn der Kunde gekauft hat.
Die Billig-Tablets werden viele Verbraucher dazu anregen, über einen Tablet-Kauf nachzudenken. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigt, wird schnell feststellen, dass er nicht in die unterste Preisschublade greifen sollte, wenn er nicht sehr viele Kompromisse eingehen möchte.
Die Billig-Tablets werden so gesehen auch den Verkauf der Mittelklasse-Geräte ankurbeln. Und mit einigen davon kann man schon eine Menge machen.