Tablet-Computer steigern die Produktivität am Arbeitsplatz. Gleichzeitig weichen sie die Grenze zwischen Arbeitszeit und Freizeit weiter auf. Hauptmotivation für die Anschaffung ist die Möglichkeit, ein Tablet überall bequem nutzen zu können.
Die Ergebnisse einer Studie von Staples Advantage, der B2B-Sektion des bekannten US-Unternehmens für Bürobedarf, lassen eigentlich nur einen Schluss zu: Unternehmen sollten ihre Angestellten schnell mit Tablet-Computern ausrüsten, um die Produktivität zu erhöhen. Das Unternehmen hatte im Juni online 200 Tablet-Nutzer aus Unternehmen verschiedener Größen und unterschiedlicher Branchen zu ihren Erfahrungen mit den Geräten befragt. Damit bringt sich Staples geschickt als Fachhändler für diese Geräteklasse ins Gespräch, eine gewisse Skepsis gegenüber den Ergebnissen sollte man sich angesichts der verständlichen Eigeninteressen des Unternehmens also bewahren. Dennoch möchte ich Euch nicht die wichtigsten Ergebnisse vorenthalten.
Bessere Work/Life Balance durch Arbeiten in der Freizeit?
Viele Angestellte setzen ihre Tablet-Rechner nach Arbeitsschluss für berufliche Zwecke ein. Über 60 Prozent schalten ihr Gerät sogar im Urlaub ein, um beim Geschehen in der Firma auf dem Laufenden zu bleiben oder zu arbeiten. Die Trennung zwischen Privat- und Berufsleben wird durch Tablets wieder ein Stück aufgehoben. Dennoch sagen 80 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sich ihre Work/Life Balance damit gerade verbessert habe.
75 Prozent rufen ihre E-Mails ab, jeder dritte betrachtet auf seinem Tablet-Rechner Dokumente. 60 Prozent stellen fest, dass sie durch die Verwendung des Geräts mehr Arbeit erledigt bekommen. Für 40 Prozent lag der entscheidende Kaufanreiz darin, mit Kollegen und Kunden besser in Verbindung bleiben zu können.
Überall einsetzbar
Der meistgenannte Kaufgrund ist die mühelose mobile Einsetzbarkeit, mehr als 90 Prozent der Befragten äußerten sich entsprechend. Ihr Tablet in eine Mappe oder kleine Tasche stecken zu können ist den meisten wichtiger als Videokonferenz-Funktionen, der Zugriff auf geschäftliche E-Mails oder das VPN der Firma. Dem Komfort kommt im Umgang mit Media-Tablets eine besondere Stellung zu. Dazu passt: 78 Prozent gehen mit ihrem Tablet ins Bett, 35 Prozent verwenden es im Badezimmer und 30 Prozent im Restaurant. So, so, im Badezimmer – was für eine beschönigende Umschreibung! Nahm man früher die Zeitung mit aufs stille Örtchen, ist es heute eben das Media-Tablet. Das ist nicht überraschend, aber doch irgendwie beunruhigend.
Zwei von drei Tablet-Usern legen keine regelmäßigen Back-ups ihrer Daten an; weniger als 15 Prozent setzen Verschlüsselungs- oder Antivirensoftware ein. Staples rät Unternehmen zu Cloud-Diensten, bei denen die wichtigen Daten gar nicht auf dem mobilen Endgerät gespeichert werden. Auf diese Weise gelangen sie nicht einmal bei Verlust des Tablet-Computers in falsche Hände und sind in einem solchen Fall auch nicht für das Unternehmen verloren.
Bisher nur ein zusätzliches Gerät
Die Tablet-Begeisterung wird wachsen, ist man bei Staples überzeugt. Eine Vielzahl neuer Modelle wurde dieses Jahr vorgestellt. Desktop-PCs und Notebooks werden derzeit trotzdem nicht verdrängt, für 95 Prozent der Umfrageteilnehmehner stellt ihr Tablet-Computer ein zusätzliches Endgerät dar. Allerdings können sich über 60 Prozent vorstellen, dass ein Tablet eines Tages zu ihrem Hauptcomputer wird.
Könnt Ihr Euch das auch vorstellen? Oder habt Ihr so wie ich bislang noch nicht einmal eine Rechtfertigung dafür gefunden, Euch überhaupt einen Tablet-Computer zu kaufen?