In der vergangenen Woche hatte ich mich noch über die Preispolitik von HP geärgert. Weil HP den Preis für das TouchPad um fast 100 Euro gesenkt hat, bereute ich ein wenig die Anschaffung meines iPads. Denn technisch gesehen schenken sich die Geräte gar nicht so viel – und im Hinblick auf die Software gefällt mir das WebOS Touchpad sogar ein wenig besser. Folglich hätte ich gutes Geld sparen können, zumal ich das Gerät zu einem Zeitpunkt erstanden habe, als das HP Touchpad bereits auf dem Markt war.
Doch nun sieht die Situation schon wieder ganz anders aus. Womöglich war es doch eine gute Entscheidung, nicht auf HP zu setzen. Wie wir bereits gestern berichtet haben, hat sich HP für die große Kehrtwende entschieden. WebOS soll keine große Rolle mehr spielen und wird womöglich sogar eingestampft. Die Milliarde US-Dollar, die man für den Erwerb von Palm ausgegeben hat, scheint herausgeworfenes Geld zu sein: HP will keine WebOS Geräte mehr entwickeln.
Zugleich hat man sich für den großen Ausverkauf entschieden. Das Unternehmen haut die Geräte nun unter dem Herstellungswert raus – zumindest finden sich in den USA sowie in Kanada einige Händler wieder, die auf diese Verfahrensweise setzen. Das Touchpad wurde vor dem Wochenende doch glatt für 99 US-Dollar verramscht.
Dieser Ausverkauf ist ein schwieriges Thema. Auf der einen Seite ist es wenig interessant, sich für Geräte mit einem Betriebssystem zu entscheiden, welches nicht mehr weiterentwickelt wird. Zudem wird sich auf der App Seite nicht mehr besonders viel tun. So gesehen haben die HP Geräte stark an Potential und Attraktivität verloren. Auf der anderen Seite sind 99 US-Dollar ein Hammerpreis – günstiger kann man sich ein hochwertiges Tablet nicht zulegen.
Auch in Deutschland hat sich die Nachricht von den günstigen WebOS Geräten schon herumgesprochen. Kein Wunder, dass sich viele Interessenten die Frage stellen, ob und wo sie ein WebOS Gerät zu diesem Preis erwerben können. Allerdings müssen die Schnäppchenjäger enttäuscht werden: Bislang waren die Niedrigpreise nur Nordamerika zu finden. Dort zu bestellen und sogar Zollkosten in Kauf zu nehmen, macht übrigens keinen Sinn: Die meisten Geräte sind bereits ausverkauft.
Dass die Preise in Deutschland ebenfalls so stark sinken, ist wohl eher unwahrscheinlich. Die Händler dürften die Geräte schließlich schon bezahlt haben – da müsste HP einen nachträglichen Rabatt bzw. Rückerstattungen gewähren, damit derartige Aktionen kommen. Ganz unwahrscheinlich sind weitere Rabatte jedoch nicht, schließlich müssen die Händler ihre Geräte irgendwie loswerden.
Käufer, die den vollen Preis bezahlt haben, können laut netbooknews ihre Geräte zurückgeben oder eine Preiserstattung einfordern.