Lange Zeit wurde in Deutschland intensiv darüber gerätselt, welches soziale Netzwerk in Deutschland das Rennen macht. Heutzutage ist klar, dass Facebook eindeutig den Ton angibt, doch vor zwei Jahren sah es noch ganz anders aus. Vor allem die VZ Netzwerke wurden sehr häufig genannt und außerdem gab es da auch noch Projekte, wie zum Beispiel Wer-kennt-wen.
Nun könnte man sagen, dass das Rennen entschieden ist. Allerdings entwickelt sich das Internet immer weiter. Derzeit mag Facebook zwar in den USA sowie vielen weiteren Ländern – einschließlich Deutschland – die klare Nummer ein sein, doch letztlich könnte sich dies ändern. Zwar gilt es derzeit als unwahrscheinlich, dass eines der bestehenden deutschen Portale noch einmal richtig Gas gibt und Facebook abhängt, aber die Möglichkeit existiert zumindest theoretisch.
Im Übrigen sagt niemand, dass ein Facebook Killer aus Deutschland kommen muss. Man denke nur an Russland, wo Facebook zwar auch vertreten ist, der Markt jedoch von vkontakte dominiert wird. Das Social Network ist zwar im Grunde nichts anderes als eine simple Kopie des alten Facebooks, doch wie es scheint, konnte sich die Seite in Russland deutlich besser halten, als es bei den VZ Netzwerken in Deutschland gewesen ist.
Wie netzwertig schreibt, setzt vkontakte nun dazu an, den Weltmarkt zu erobern. Bisher war man nur in Russland sowie einigen Nachbarstaaten aktiv. Die Seite konnte sogar in deutscher Sprache genutzt werden, doch so richtig international war man bisher nicht tätig. Dies soll sich nun ändern: Das Unternehmen setzt zur großen Expansion an und hat zu diesem Zweck sogar seinen Namen geändert. Zumindest im internationalen Umfeld bzw. im Ausland, möchte man künftig unter dem Namen VK auftreten.
Ob der große Rundumschlag gelingt und das Social Network wachsen kann, bleibt abzuwarten. Eine der größten Schwächen sehe ich darin, dass das Social Network ein altes Facebook verkörpert. Zwar haben die Russen ein paar wertvolle Features ergänzt, doch ob damit Boden gut gemacht werden kann, ist dennoch fraglich. So stößt man beispielsweise auf ein breites Streamingangebot für Musik und TV. In Russland mag sich die Umsetzung aufgrund der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen womöglich leichter gestalten, doch in Deutschland ließen sich derartige Features nicht so leicht implementieren – man denke nur an die Schwierigkeiten, die YouTube mit der GEMA hat.
Sofern VK ernsthaft wachsen und Facebook Marktahnteile abnehmen möchte, muss das Unternehmen auf jeden Fall noch eine ganze Menge tun. Warten wir doch einmal mal ab, wie die globale Expansion verläuft.
Juni 29th, 2011 at 13:45
Hm, dann werden wohl Googel+ und VK circa zeitgleich versuchen Facebook vom Thron zu stossen. Was wahrschienlich zur Folge hat, dass beide scheitern werden, weil sich die „Wechselfreudigen“ sich auf 2 neue Social Networks verstreuen und dort aufgrund der geringen Nachfrage sehr wahrscheinlich wieder zurück zu Facebook kommen werden. Wäre nur einer der Beiden am Start halte ich die erfolgsaussichten für größer.