Die wachsende Verbreitung mobiler Endgeräte mit Zugang zum Internet könnte Mobile Commerce zum Durchbruch verhelfen. Laut W3B-Studie wird die Möglichkeit zur Information über Produkte und Preise mittels Mobilgeräten schon recht häufig genutzt.
Fasst man den Begriff Mobile Commerce nicht zu eng, ist das Interesse daran in Deutschland schon sehr groß. Unter Bezug auf den neuen W3B-Report „Das mobile Internet“ nennt Fittkau & Maaß Consulting interessante Zahlen.
Unter den Besitzern von internetfähigen Handys, Smartphones und Tablet-Computern interessieren sich nur 14 Prozent gar nicht für mobiles Einkaufen. Mehr als jeder Vierte aus dieser Gruppe informiert sich über sein Mobilgerät mindestens einmal pro Woche über Preise. Produktinfos ruft sogar mehr als jeder Dritte wenigstens einmal pro Woche ab. Mehr als 60 Prozent der Besitzer internetfähiger mobiler Endgeräte machen zumindest von einer dieser beiden Möglichkeiten Gebrauch.
Direkt gekauft wird auf diesem Wege bisher dagegen noch selten: Einer von acht Nutzern internetfähiger Handys, Smartphones und Tablet-Computer kauft mindestens wöchentlich darüber ein. Die Hälfte hat zumindest schon Erfahrungen mit Mobile Shopping gesammelt.
Kaufneigung und Bildschirmgröße
Interessant ist hier der Zusammenhang zwischen Displaygröße und Kaufneigung. Das Kaufinteresse steigt mit der Größe des zur Verfügung stehenden Bildschirms, interpretieren die Experten die Daten. Nur 7 Prozent der Besitzer internetfähiger Handys kaufen jede Woche mobil ein, bei den Smartphone-Besitzern sind es 14 Prozent. Wer einen Tablet-Computer nutzt, steht Mobile Shopping besonders aufgeschlossen gegenüber, denn hier gehört nahezu jeder Dritte zu den Käufern.
„iPads und andere Tablet PCs schaffen somit den Brückenschlag zwischen klassischem und mobilem Internet und bieten somit das Potential, dem Mobile Commerce zum Durchbruch zu verhelfen“, schreiben Fittkau & Maaß. Ich bin zwar ebenfalls fest davon überzeugt, dass Media-Tablets sich ganz besonders gut für Onlineshopping eignen, doch ich vermute, dass Tablet-Besitzer abgesehen von finanziellen Unterschieden zu den Durchschnittsnutzern mobiler Endgeräte auch überdurchschnittlich aufgeschlossen für Mobile Commerce sind.
Wofür interessieren sich Mobile Shopper?
Beim Mobile Shopping interessieren sich die Käufer weitgehend für die gleichen Produktgruppen wie im stationären Onlinehandel. Bei der Frage, was sie gerne mobil einkaufen möchten, nannten 55 Prozent der Befragten Bücher. Bald dahinter folgen mit 51 Prozent Fahr- und Flugtickets sowie Reisen. Interesse am mobilen Musikkauf äußerten 43 Prozent. Es folgen Veranstaltungstickets (39 Prozent), Software (31 Prozent), Computerhardware und Zubehör (27 Prozent), Videofilme/DVDs (25 Prozent), Games (24 Prozent), Kameras (24 Prozent).
Auffallend ist das schlechte Abschneiden des Segments Kleidung, Wäsche und Schuhe, aus dem nur 23 der Umfrageteilnehmer etwas über ein mobiles Endgerät erwerben wollten. Bedenkt man, dass es in diesem Bereich des Onlinehandels besonders darauf ankommt, sich im Netz einen visuellen Eindruck von der Ware zu verschaffen, wundert das nicht. Ich bin gespannt, wie sich die Verbreitung von Media-Tablets mit ihren großen Bildschirmen hier auswirken wird.
Kauft Ihr über Eure mobilen Endgeräte gelegentlich oder regelmäßig im Internet ein?