Die Zeiten, in denen man sich in Deutschland noch für Internetkosten interessiert hat, liegen schon eine Weile zurück. Bereits seit Jahren verfügen die meisten Haushalte über die Möglichkeit, per Flatrate online zu gehen. Die monatlichen Gebühren sind überschaubar, sodass sich im Grunde jeder Nutzer den Zugriff auf das Internet leisten kann. Langsam aber sicher kann diese Aussage sogar auf den mobilen Internetzugriff ausgeweitet werden: Auch per Smartphone und Tablet ist ein kostengünstiger Webzugriff erhältlich.
Allerdings ist der Internetzugriff nicht in allen Teilen der Welt so preiswert. Vor allem außerhalb Europas und Nordamerikas sieht die Situation vollkommen anders aus. Doch es gibt Hoffnung: Wie die International Telecommunication Union (ITU) ermittelt hat, sind befinden sich die weltenweiten Preise für Internetzugänge im freien Fall. Besonders im vergangenen Jahr sind Internetzugänge deutlich günstiger geworden.
Die ITU beobachtet die Preise für Internetzugänge schon seit Jahren. Bei der Preisentwicklung achtet sie aber nicht nur auf die absoluten Kosten, sondern auch deren Relation zum Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner des jeweiligen Landes. Hieran lässt sich besser erkennen, wie erschwinglich das Internet tatsächlich ist bzw. viel Geld die Menschen ausgeben müssen, um den Internetzugang nutzen zu können.
Besonders in Afrika sind die Preise für Internetzugänge im vergangenen Jahr drastisch gefallen. Die Preise haben sich mehr als halbiert: Der Rückgang liegt bei 55 Prozent. Die Kosten für Mobilfunk sind nicht ganz so sehr gesunken, aber dennoch sind 22 Prozent ein stolzer Wert. Weltweit haben sich die Kosten für Breitband Internetzugänge ebenfalls halbiert – allerdings im Zeitraum der letzten 24 Monate.
Die rückläufigen Preise stellen allerdings noch lange nicht sicher, dass sich die Menschen in jeder Region das Internet bzw. den Zugriff darauf leisten können. Gerade in Afrika, wo die Preise deutlich gesunken sind, ist das Internet für die meisten Menschen immer noch unbezahlbar. Der Preis für den Webzugriff liegt im Durchschnitt bei gut 290 Prozent des Bruttoinlandsprodukts pro Person – in Deutschland sind es gerade einmal 2 Prozent.
An diesen hohen Preisen wird deutlich, dass noch längst nicht alle Menschen über Zugriff auf das Internet verfügen. Zwar sind die rückläufigen Preise erfreulich, doch bis der Webzugriff überall erschwinglich ist, wird voraussichtlich noch eine Menge Zeit vergehen.
Im Übrigen betrifft dies auch einige Länder, die man generell für deutlich weiter fortgeschritten hält. Ich erinnere mich an die Worte eines bekannten, der vor drei Jahren in Mexiko unterwegs war und über Internetcafes auf das Web zugreifen wollte. Auch außerhalb der Ecken, die von Touristen besucht wurden, mussten unglaublich hohe Preise entrichtet werden. Die Stunde Internetzugriff schlug damals mit gut fünf US-Dollar pro Stunde zu Buche. Bei derart hohen Preisen braucht man sich nicht wundern, dass sich große Teile der Bevölkerung nicht mit dem Web beschäftigen.