Es gibt Startups, deren Produkte nicht unbedingt sehr hipp sind und deshalb nicht die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dies gilt sicherlich auch für Dropbox: Eine simple Online-Festplatte, die ein Synchronisieren von Dateien erlaubt, ist nicht gerade sexy. Aber dennoch dürfte das Unternehmen kaum einen Grund zu klagen haben. Denn rein was die Nutzerzahlen betrifft, so hat sich Dropbox erstklassig entwickelt.
Wie das in Kalifornien beheimatete Startup diese Woche mitteilte, konnte man in diesem Jahr ein enormes Wachstum erzielen. Bis Ende letzten Jahres konnte man weltweit auf rund vier Millionen Nutzer blicken. Mittlerweile hat sich deren Anzahl vervielfacht: Dropbox verzeichnet mittlerweile mehr als 25 Millionen Nutzer.
Obwohl das Unternehmen in den USA beheimatet ist, findet sich der Großteil der Nutzer im Ausland wieder. In mehr als 175 Nationen wird Dropbox mittlerweile genutzt – und so wie es aussieht, besonders gerne in Deutschland. Denn fortan steht die Dropbox Software auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Das Angebot an weiteren Sprachversionen soll rasch ausgebaut werden. Wie bei heise zu lesen ist, will Dropbox ganz ähnlich wie Facebook verfahren und auf die Mithilfe der User setzen: Die sollen dabei helfen, Dropbox in weitere Sprachen zu übersetzen.
Wie die meisten unserer Leser wissen dürften, ist Dropbox ein Service, der kostenlos genutzt werden kann – zumindest in Verbindung mit einer eingeschränkten Speicherkapazität. Wer mit einem Speicherplatz von zwei Gigabyte auskommt, braucht nichts zu bezahlen. Ein Upgrade auf den Tarif „Pro 50“ schlägt mit einer monatlichen Gebühr in Höhe von 9,99 US-Dollar zu Buche – im Gegenzug werden 50 Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung gestellt. Der Tarif „Pro 100“, der 100 Gigabyte an Speicher bietet, kostet 19,99 US-Dollar im Monat.
Die große Preisfrage lautet nun, auf wie viele zahlende Kunden das Unternehmen blicken kann. Doch genau über dieses Thema schweigt sich Dropbox aus, sodass letztlich über die Anzahl der bezahlenden Kunden nur geschätzt werden kann.
Das Wachstumspotential, auf welches Dropbox blicken kann, dürfte übrigens gewaltig sein. Es ist gut denkbar, dass das Unternehmen die Anzahl seiner Nutzer bis Ende des Jahres erneut vervielfacht. Als einer der Hauptgründe ist der niedrige Bekanntheitsgrad zu nennen. Bei Indiskretion Ehrensache wird das Thema genau auf den Punkt gebracht: In Kreisen eingefleischter PC-, Mac- und iPhone Nutzer dürfte Dropbox zwar bekannt sein, doch die meisten Anwender haben von Dropbox noch nie etwas gehört. Wenn sich erst einmal herumspricht, welche Möglichkeiten die Online-Festplatte bietet, dürfte die Anzahl der User noch einmal vehement wachsen.
Allerdings gibt es nicht nur positive Nachrichten. Erst vor kurzem sorgte Dropbox für Schlagzeilen, als die Software von Sicherheitsexperten stark kritisiert wurde. Zwar hat das Unternehmen bereits nachgebessert, doch wer weiß, wie sicher die Dropbox tatsächlich ist. Je bekannter das Unternehmen wird, desto häufiger ist mit Angriffen von Hackern zu rechnen. Dementsprechend dürften Unternehmenskunden umso intensiver über die Frage nachdenken, ob Dropbox eine ausreichende Sicherheit der Daten garantieren kann.