Der Markt für digital vertriebene Hörbücher hält sein hohes Wachstumstempo. Die Zahl der Downloads stieg 2010 um 18 Prozent, die Umsätze sogar um 19 Prozent. Entwicklungen bei mobilem Internet und mobilen Endgeräten geben neue Impulse.
Hörbücher in Form von Downloads gewinnen an Popularität: Im letzten Jahr luden die Nutzer in Deutschland 2,7 Millionen Hörbücher auf ihre Computer, 18 Prozent mehr als im Jahr davor. Das ist nicht überraschend, denn die Nachfrage steigt seit Jahren in hohem Tempo: Im Jahr 2006 gab es 1,1 Millionen Hörbuch-Downloads, im Jahr darauf 1,6 Millionen, dann 2,0 Millionen und 2009 schließlich 2,3 Millionen.
Umsätze legen um 19 Prozent zu
Der Umsatzsprung um 19 Prozent auf 27 Millionen Euro fällt allerdings überdurchschnittlich hoch aus: Im Jahr 2006 sorgten Downloads von Hörbüchern für Umsätze in Höhe von 14 Millionen Euro. In den folgenden Jahren stiegen die Umsätze auf 17 Millionen, 21 Millionen und schließlich 22 Millionen Euro im Jahr 2009. Diese Zahlen meldet der BITKOM unter Berufung eine Verbraucherbefragung durch GfK Panel Services.
„Immer mehr Hörbuch-Fans wählen ihre Lieblingstitel am Rechner aus. Der Höhenflug wird andauern – dank schneller Internet-Zugänge und attraktiver Preise“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer im Vorfeld der morgen beginnenden Leipziger Buchmesse. Die zweitgrößte Buchmesse Deutschlands findet vom 17. bis zum 20. März (Donnerstag bis Sonntag) statt.
Die Grenzen des Wachstums dürften noch lange nicht erreicht sein, denn erst jedes siebte Hörbuch wird in digitaler Form gekauft. Bei einem Durchschnittspreis von 9,87 Euro müssen die Verbraucher nicht tief in die virtuelle Brieftasche greifen. Beim BITKOM erwartet man infolge der wachsenden Nachfrage weiter sinkende Kaufpreise.
Weiteres Wachstum durch Tablet-Computer und LTE
Zusätzliche Impulse verspricht man sich von technischer Seite: Durch den Boom bei Smartphones und Media-Tablets sind immer mehr mobile Endgeräte im Einsatz, mit denen auf das Internet zugegriffen wird. Diese werden auch für Downloads verwendet. Scheer: „Tablet-PCs sind überall sofort startbereit und haben große, benutzerfreundliche Bildschirme. Sie sind ideal für mobile Downloads.“ In den UMTS-Netzen stehen teilweise bereits Bandbreiten wie an DSL-Anschlüssen zur Verfügung. Mit dem Aufbau der LTE-Netze werden bald sehr viel höhere Datenraten möglich sein, wodurch Downloads über Mobilfunkverbindungen an Attraktivität gewinnen sollten.
Was den gesamten Markt für bezahlte Downloads angeht, machen Hörbücher 8 Prozent aus. Auffällig ist der sehr hohe Anteil junger Käufer, ganz anders als bei Musik-Downloads! Jeder zweite Online-Käufer im Hörbuchmarkt ist jünger als 30 Jahre. Mit 55 zu 45 Prozent ist der Anteil der Männer etwas höher als der der Frauen. Interessant: 69 Prozent der Umsätze werden über Abos erzielt.
Wie erklärt Ihr Euch diesen hohen Abo-Anteil?