Bereits seit mehreren Monaten wird Birchbox als eines der heißesten Startups im Beauty Segment gehandelt. Das Unternehmen ist in den USA ansässig und setzt auf ein vergleichsweise simples Konzept: Kunden bezahlen einen festen Monatsbeitrag, der ihnen jeden Monat eine Box garantiert. In der Box befinden sich Kosmetikproben wieder, die von namhaften Herstellern stammen.
Ganz neu ist das Birchbox Konzept nicht. Ein anderes US-Startup (shoedazzle) setzt auf dasselbe Konzept, versendet jedoch Schuhe. Weil der Schuhverkauf auf diesem Weg sehr erfolgreich verläuft, wird den Kosmetikproben ein noch größeres Potential zugesprochen. Schließlich ist der monatliche Beitrag niedriger bemessen und Rücksendungen entstehen im Regelfall auch kein.
Alles in allem scheint das Birchbox Konzept relativ gut kopierbar zu sein: Es bedarf lediglich einer ausreichenden Anzahl an Stammkunden sowie Lieferanten, die ihre Proben günstig zu Verfügung stellen. Wer dann noch die Logistik günstig in den Griff bekommt, kann richtig gutes Geld verdienen. So oder ähnlich dürften die Samwer Brüder gedacht haben – denn sie bringen nun den deutschen Klon. Das Copycat trägt die Bezeichnung Glossybox und ist noch am Dienstag gestartet.
Die Chancen, dass die Samwer Brüder mit ihrem Inkubator Rocket Internet das Rennen machen, stehen relativ gut. Erfahrung und Kapital haben sie zu genüge. Außerdem hat es den Anschein, als ob sie die ersten sind – dementsprechend könnte der Rollout immens schnell erfolgen und womöglich ist das Marktsegment bereits in ein paar Wochen erobert. Allerdings stellt sich zugleich die Frage, wer das Startup hinterher kaufen soll. Die Samwers sind nicht dafür bekannt, ihre Beteiligungen lange zu halten.
Doch bevor über einen Exit gesprochen werden kann, muss das Unternehmen natürlich beweisen, dass es sich auf dem deutschen Markt behaupten kann. Allerdings wage ich zu sagen, dass wir bereits in wenigen Wochen sehen werden, ob das Vorhaben erfolgreich verlaufen ist. Die monatlichen Kosten liegen nicht sehr hoch und die Zielgruppe ist enorm groß. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Internationalisierung schon geplant ist und in ein paar Wochen die ersten Niederlassungen in europäischen Ländern wie Spanien oder Portugal anzutreffen sind – schließlich wurde dies beim Groupon-Klon ebenso gehandhabt. Zumal ein Teil des damaligen Management Teams bereit bei Glossybox beschäftigt ist.