Bei der Weiterentwicklung seines Webbrowsers lässt Google nicht locker. Kein anderer Webbrowser erhält so viele Updates: Mittlerweile liegt Google Chrom in der Version 9 vor. Der Browser steht seit heute für Windows, Linux und Mac OS X zum Download bereit.
Als die erste Version von Google Chrome veröffentlicht wurde, staunte die Webgemeinde nicht schlecht, schließlich hatte das Unternehmen zuvor vehement bestritten, an einem eigenen Browser zu arbeiten. Das Interesse an der Software war natürlich immens: Millionen von Nutzer haben den Browser gleich am ersten Tag heruntergeladen – um dann festzustellen, dass sie nicht begeistert sind.
Anfänglich war die Enttäuschung enorm. Vor allem die Tatsache, dass der Browser in enger Verbindung mit dem Unternehmen steht bzw. im Hintergrund sogar Daten überträgt, kam bei den Nutzern überhaupt nicht gut an. Viele User haben den Browser zwar getestet, sind dann aber wieder zu ihrem alten Browser zurückgekehrt – auch ich habe letztlich so verfahren, weil ich keine wirklichen Vorteile feststellen konnte und das ständige Arbeiten des Browsers im Hintergrund (auf meinem damaligen Laptop konnte man die Festplattenzugriffe noch gut hören) haben mich zu Mozilla Firefox zurückkehren lassen.
Heute ist das erste Mal, dass ich Google Chrome wieder installiert habe. Ich muss gestehen, dass mir der Webbrowser deutlich besser als gefällt als die damalige Version. Google hat eine ganze Menge getan, um die Software zu verbessern. Mittlerweile gibt es einige Argumente, die für das Surfen mit Google Chrom sprechen. Besonders auffällig ist die GUI: Leisten, Knöpfe etc. sucht man nahezu vergeblich. Die Navigationselemente sind bewusst klein gehalten, damit die Webinhalte im Vordergrund stehen. Ich keinen derzeit keinen anderen Webbrowser, der Webinhalte so effizient bzw. in solcher Größe auf dem Bildschirm darstellt. Zwar ist bekannt, dass Mozilla an einer noch größeren Bildschirmausnutzung arbeitet, jedoch ist die entsprechende Version noch nicht als Final-Version verfügbar.
Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass Chrome auch so genannte Web Apps unterstützt. Der Browser lässt sich um Programme erweitern, die für schnellere Zugriffe und mehr Komfort bieten. Mittlerweile betreibt Google sogar einen eigenständigen Store, der ausschließlich Chrome Apps anbietet. Die Auswahl ist groß: Vom Game bis hin zur Facebook Schnittstelle erstreckt sich das Software Angebot.
Wer mit Firefox oder Opera nicht so richtig warm wird, sollte Chrome 9 auf jeden Fall testen. Insgesamt hat der Browser eine Menge zu bieten – und über die wenigen Schwachstellen wird der Otto-Normalverbraucher wohl wegsehen können. Mir fällt beispielsweise negativ auf, dass sich das Löschen von Webspuren (Cookies, Verlaufslisten, gespeicherte Passwörter etc.) vergleichsweise schwierig gestaltet. Über den Menü-Punkt „Verlauf“ kann man auf eine entsprechende Seite gelangen. Insgesamt muss man doch relativ oft klicken, bis man diese gespeicherten Inhalte gelöscht hat. Außerdem nervt die intensive Anbindung an Google, bei welcher Seitennamen beim Eintippen erraten werden oder Instant Search über die Adresszeile genutzt werden kann. Einige User mögen dies vielleicht praktisch finden, aber ich finde es eher störend und die andauernde Kommunikation zwischen Browser und Google muss auch nicht sein. Gerade weil mir dieser „Datenfunk“ nicht geheuer ist, bleibe ich erst einmal bei Mozilla Firefox.