Dass man mit Microsoft Windows nicht unbedingt sicher im Internet unterwegs ist, dürfte kein wirkliches Geheimnis sein. Die meisten Anwender wissen mittlerweile genau, dass im Internet zahlreiche Gefahren drohen. Wer ohne Virenschutz oder Firewall im Web unterwegs ist, geht ein relativ hohes Risiko ein. Zudem kann die Wahl des falschen Webbrowsers ebenso die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit einem Virus oder Trojaner erhöhen.
Andere Betriebssysteme gelten da als deutlich sicherer. Vor allem von der Mac- bzw. Apple-Community wird das Argument der Sicherheit immer wieder angeführt: Mit einem Mac kann man sicher im Web surfen. Zwar gibt es Schadsoftware, die auch bei Mac OS Einzug halten kann, doch die Anzahl entsprechender Programme ist deutlich geringer. Und wer noch mehr Sicherheit wünscht, entscheidet sich für Linux. Was den privaten Gebrauch angeht, so zählt Linus zu den sichersten Betriebssystemen überhaupt.
Doch auch mit Linux ist man nicht zu hundert Prozent abgesichert. Ein neuartiger Trojaner, der auf Java-Technologie basiert und somit unabhängig vom jeweiligen Betriebssystem angreifen kann, macht derzeit die Runde. Gemein ist der so genannte jnana-Trojaner, der bisher nur ein paar tausend Rechner befallen und somit ein kleines Bot-Netzwerk geschaffen hat.
Interessant ist die Art und Weise, auf welche sich der Trojaner verbreitet. Anstatt Emails zu versenden, wird er beim Besuch von Facebook aktiv. Er schmuggelt sich als Link ein, der als Status gepostet und somit für Freunde sichtbar wird. Wenn die Freunde klicken, fangen sie sich den Bösewicht ebenfalls ein.
Wie schon erwähnt wurde, hält sich der Verbreitungsgrad in Grenzen, was wohl unter anderem daran liegt, dass nur relativ wenige User auf den geposteten Facebook-Link klicken. Allerdings darf das Gefahrenpotential nicht unterschätzt werden. Denn im Grunde ist diese Art von Softwaretechnologie äußerst interessant. Wenn ein Entwickler ein bisschen mehr Kreativität zur der Verbreitung der Software entwickelt, könnte die Verbreitung rasant ansteigen und womöglich sind plötzlich Millionen von Computern befallen. Vor allem die Tatsache, dass auch Mac- und Linux-Systeme eingebunden sind, ist gewissermaßen beängstigend.
Zumal Experten von Symantec festgestellt haben, dass der Trojaner selbst eine Sicherheitslücke aufweist und daher relativ leicht modifiziert werden kann. Eine Übernahme des bisher kleinen Bot-Nets wäre denkbar – oder andere Hacker übernahmen schlichtweg das Grundkonzept von des jnana-Trojaners und basteln sich einen weitaus effizienteren Trojaner, den sie anschließend für ihre Zwecke missbrauchen.