Bis vor ein paar Jahren verkörperte der Download von kostenpflichtigen Games nur eine kleine Nische. Wenige Gamer konnten sich dazu durchringen, Spiele online zu kaufen. Die meisten zog es letztlich doch in die Ladengeschäfte, um die gewünschten Spiele dann auf CD oder DVD zu kaufen.
Doch langsam aber sicher scheint sich der Markt zu ändern. Wie heise unter Berufung auf das amerikanische Marktforschungsunternehmen NPD Group schreiben, wurde im ersten Halbjahr 2010 erstmalig mehr Games online gekauft und heruntergeladen, als an der Ladentheke. Somit haben die Download-Games dem klassischen Gameverkauf den Rang abgelaufen. Im Zeitraum von Januar bis Juni wurden in den USA insgesamt 11,2 Mio. Games per Download bezogen – ganze 3 Millionen Games mehr als auf dem klassischen Vertriebsweg abgesetzt wurden.
Gründe für diese Entwicklung werden keine genannt, jedoch dürften diese relativ klar sein. Zunächst einmal ist zu berücksichtigen, dass die privaten Internetanschlüsse immer schneller werden. Bis vor ein paar Jahren hätte es noch etliche Stunden oder womöglich sogar Tage gedauert, um solch große Datenmengen herunterzuladen – kein Wunder, dass es in solch einem Fall viele Gamer vorziehen, ihre Spiele kurzerhand im Handel vor Ort zu erwerben. Zum anderen hat sich die Mentalität geändert: Die Bereitschaft, für Downloads zu bezahlen, ist enorm gestiegen. Wegbereiter dürfte vor allem die Musikindustrie gewesen sein: Bei Preisen von ein bis zwei Euro für ein Musikstück, müssen viele Interessenten nicht lange überlegen. Wer hier positive Erfahrungen macht, schreckt auch nicht davor zurück, 40 bis 50 Euro für ein Games auszugeben, welches per Download zu beziehen ist.
Interessant wäre es zu wissen, wie es auf dem europäischen und insbesondere auf dem deutschen Spielemarkt aussieht. Vermutlich werden die Zahlen ganz ähnlich aussehen: Zwar werden in Deutschland weniger Games als in den USA gekauft, doch bei der Gewichtung zwischen Downloads und Käufen im Ladengeschäft dürfte keine sehr große Abweichung bestehen.