Boom bei mobilen Apps

Geschrieben von am 11. September 2010 in Kategorie Web 2.0

Apps sind extrem gefragt: Die Nachfrage nach mobilen Apps steigt 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 78 Prozent auf 755 Millionen, prognostiziert der BITKOM. Im ersten Halbjahr wurden  in Deutschland schon 346 Millionen Apps heruntergeladen. Die Zahl der weltweit verfügbaren Apps wird auf eine halbe Million geschätzt.

Leistungsfähige Smartphones mit großen Displays ermöglichen inzwischen die Nutzung normaler Websites auf Mobiltelefonen, außerdem steigt die Zahl für mobile Endgeräte aufbereiteten Versionen von Websites. Zudem setzen sich mobile Breitbandverbindungen und Datenflatrates im Mobilfunk immer mehr durch. Damit sinkt die Attraktivität von Zusatzprogrammen, die man erst downloaden und installieren muss, könnte man meinen.

Tatsächlich gibt es einen Nachfrage-Boom nach Apps für Mobiltelefone: 346 Millionen Apps luden die Nutzer in Deutschland in der ersten Jahreshälfte herunter, meldet der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) diese Woche auf Basis von Daten des Marktforschungsinstituts research2guidance. Für das Gesamtjahr werden 755 Millionen Downloads von Apps erwartet, was einem Plus von 78 Prozent entsprechen würde.

Der Boom bei mobilen Apps ist ein globales Phänomen: Im vorigen Jahr wurden 3,1 Milliarden Apps heruntergeladen, 2010 waren es bereits rund 3,9 Milliarden allein im ersten Halbjahr. Die meisten Apps sind kostenlos oder gegen einen ganz geringen Betrag erhältlich. Der Durchschnittspreis für kostenpflichtige Applikationen beträgt nur 2,82 Euro.

Bisher dominieren im App-Markt selbstständige Entwickler und kleine Unternehmen. Die Umsätze in Deutschland erreichen in der ersten Jahreshälfte 157 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr wird 2010 ein Anstieg um 81 Prozent auf insgesamt 343 Millionen Euro erwartet, was einen Anteil am Weltmarkt in Höhe von 8 Prozent bedeuten würde. Global wurden letztes Jahr 1,3 Milliarden Euro mit mobilen Apps umgesetzt, im ersten Halbjahr 2010 waren es schon 1,7 Milliarden Euro.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Applikationen geht jedoch weit über diese Umsätze hinaus. BITKOM-Präsidiumsmitglied René Schuster: „Neben dem Verkauf der Apps können die Anbieter zusätzliche Umsätze durch Werbung generieren, die innerhalb der Anwendungen geschaltet wird.“ Verkauft wird schließlich nur ein Teil der Applikationen. Der größte Marktplatz für Apps ist mit deutlichem Abstand der AppStore von Apple. Dahinter folgen der Android Market von Google, der Ovi Store von Nokia und die BlackBerry App World von Research in Motion. Die Zahl der Android Apps wächst allerdings sehr schnell, was nicht alleine mit der Flut an Android Phones zusammenhängt. Marktführer bei Smartphones ist mit deutlichem Abstand immer noch Nokia, aber die Finnen sind beim Thema Apps weit abgeschlagen.

Wesentlich für das dicke Nachfrageplus sind die Impulse von der Hardware-Seite: „Der Boom der Smartphones beflügelt die Entwicklung neuer mobiler Applikationen“, erklärt Schuster. „Monat für Monat stehen hunderte neue Apps zum Download bereit.“ Insgesamt gibt es weltweit inzwischen etwa eine halbe Million Apps für alle erdenklichen Zwecke von News über Games bis hin zu E-Books, Fahrplänen und Übersetzungsdiensten. Smartphones bieten inzwischen Möglichkeiten, wie sie vor wenigen Jahren nur Computer boten. Der Anteil der Smartphones unter den 2010 in Deutschland verkauften Mobiltelefonen liegt schon bei rund einem Drittel.

Was sind aus Eurer Sicht die Vorteile von Apps gegenüber der Nutzung von „normalen“ Websites bzw. speziell für mobile Endgeräte aufbereiteten Websites?

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1 Comments For This Post

  1. Sebastian Schneider says:

    Hallo,

    sehr schöner Artikel, solche Appzahlen habe ich gerade erst gesucht 🙂 Der Vorteil der Apps liegt in meinen Augen darin, dass die Apps sehr spezialisiert genau einen bestimmten Aufgabenbereich übernehmen.

    Natürlich kann ich mich auch über mein Smartphone auf der Twitter Webseite einloggen und dort Tweets verfassen. Eine App hingegen erleichtert mir das ganze so (und optimiert in den meisten Fällen die Datenübertragung noch), dass ich bequem und ohne große Zugangshürde den Dienst nutzen kann.

    Es muss schnell gehen und sehr zielgerichtet sein, ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Apps in meinen Augen.

    Gruß
    Sebastian

4 Trackbacks For This Post

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