Die meisten Entwickler von Betriebssystemen, die sich außerhalb des Microsoft Imperiums bewegen, haben es nicht gerade leicht. Wenn man einmal von ein paar Sonderfällen, wie bestimmten Linux-Derivaten oder Google Android absieht, bleibt meistens der große Erfolg aus. In zahlreichen Fällen ist dies sehr schade, weil die Betriebssysteme oftmals eine Menge zu bieten haben und dem Redmonder Software Konzern ernsthaft Konkurrenz machen könnten.
So besaß beispielsweise Sun Microsystems mit Solaris ein erstklassiges Betriebssystem, das auf den Sun Geräten häufig eingesetzt wurde und als äußerst zuverlässig galt. Um Entwicklung und Verbreitung voranzutreiben, wurde mit OpenSolaris sogar eine Opensource Version aufgelegt.
Doch leider konnte OpenSolaris nie so richtig durchstarten. Alles in allem ist es dem Betriebssystem nicht gelungen, eine wirklich große Anzahl an Anhängern zu finden bzw. aus dem Kreis der Nischen-Betriebssysteme hervorzutreten. Lediglich im kleinen Kreis, bei den Entwicklern sowie eingefleischten Sun Kunden, konnte sich die Software behaupten.
Allerdings scheint es mittlerweile auch in diesem Kreis nicht mehr so gut auszusehen. Grund ist die Übernahme von Sun Microsystems durch Oracle. Das auf Datenbanken und ERP Software spezialisierte Unternehmen, wird Sun anders weiterführen bzw. das Unternehmen zielgerichtet eingliedern, was letztlich zur Folge hat, dass stellenweise größere Veränderungen auftreten. Dies gilt auch für Solaris. Wer nun meint, dass Solaris eingestellt wird, liegt vollkommen falsch: Oracle hält nicht nur an Solaris fest, sondern möchte die Position des Betriebssystems sogar stärken. Allerdings soll dies nicht über den Weg Opensource erfolgen. Ganz im Gegenteil: Fest angestellte Programmierer arbeiten an der Software engagiert weiter, die letztlich kostenpflichtig angeboten wird.
Das OpenSolaris Governing Board hat bereits reagiert und Oracle ein Ultimatum gestellt: Sollte sich das Unternehmen nicht zu OpenSolaris bekennen, wird das Gremium zurücktreten. Dies hätte womöglich schon bald zur Folge, dass OpenSolaris nicht mehr weiterentwickelt wird.