Das Mobiltelefon wird in Deutschland erst wenig für die Nutzung des Internets verwendet. In den USA und China ist der Anteil der mobilen Internetnutzer sehr viel größer. In allen drei Ländern bleibt die SMS-Kommunikation weiterhin extrem beliebt.
Was kann man heute nicht alles mit seinem Handy machen! Nicht nur Smartphones, sondern bereits Einsteigerhandys bieten erstaunlich viele Funktionen. Selbst das Internet lässt sich mit einem großen Teil der preiswerten Handys nutzen. Besonders populär ist die mobile Netznutzung in Deutschland allerdings noch nicht, berichtet das Markt- und Medienforschungsunternehmens Nielsen unter Bezug auf den Mobile Insights Report. Bloß 13 Prozent der Mobilfunknutzer in Deutschland nutzen das Internet mit ihrem Handy. In den USA und China verwenden mit 27 bzw. 38 Prozent die Handynutzer deutlich mehr Menschen ihr Mobiltelefon für den Zugriff aufs Internet.
Wetter und Nachrichten gehören in Deutschland mit 44 bzw. 40 Prozent zu den beliebtesten Angeboten. Suchmaschinen liegen mit 38 Prozent knapp dahinter, gefolgt von Sportseiten mit 24 Prozent sowie Shoppingwebsites und Unterhaltungsangeboten mit jeweils 23 Prozent. Bei den inhaltlichen Präferenzen fallen die Unterschiede zu den USA und China nicht so groß aus. In den USA sind Wetterinformationen mit 53 Prozent noch gefragter als in Deutschland, die Top-Kategorie in China sind Unterhaltungsangebote.
Ein deutlicher Unterschied im Ländervergleich besteht bei der Nutzung Sozialer Netzwerke mit dem Handy: Nur 7 Prozent der chinesischen Mobilnutzer des Internets greifen von ihren Handy aus auf Social Networks zu, in Deutschland sind es immerhin 18 Prozent. „In den USA liegen soziale Netzwerke auf Platz drei der meistbesuchten Online-Sites im mobile Bereich und werden bereits von 41 Prozent der mobilen Surfer genutzt“, erläutert Michele Zwolinski, Global Account Director bei Nielsen. „Es ist klar erkennbar, dass hier in den USA bereits eine deutliche Trendwende stattgefunden hat.“
Obwohl mit dem Handy via Internet auf vielfältige Weise kommuniziert werden kann, dominiert nach wie vor die SMS-Kommunikation. In Deutschland verschicken 62 Prozent der Mobilfunkkunden Kurznachrichten, in den USA 64 Prozent und in China sogar 86 Prozent. Vorinstallierte Spiele (21 Prozent) und der Versand von Bildern (16 Prozent) stehen bei den deutschen Handynutzern ebenfalls hoch im Kurs, während nur 9 Prozent E-Mails abrufen. E-Mail auf dem Handy spielt in China mit 8 Prozent ebenfalls eine untergeordnete Rolle, wohingegen jeder Vierte US-Nutzer seine E-Mails mobil abruft.
Beim Download von Apps, Klingeltönen, Spielen und Musik halten sich die Handynutzer in Deutschland im Vergleich zu den Nutzern in China und den USA ebenfalls zurück. „In Deutschland ist die Bandbreite der genutzten Services im Vergleich mit China und den USA geringer. Bei der mobilen Internetnutzung werden dennoch grundsätzlich ähnliche Websites über das Handy genutzt. Der deutlichste Unterschied zeigt sich hier bei der mobilen Nutzung von sozialen Netzwerken. Einhergehend mit der immer stärkeren Verbreitung von Smartphones bleibt es spannend, diese Entwicklung zu beobachten. Hier wird es auch für den deutschen Markt neue Impulse geben“, führt Michele Zwolinski aus.
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