Softwareriese Microsoft verstärkt sich im Onlinebereich und kauft deshalb für 486 Millionen Dollar das Marktforschungsunternehmen Greenfield Online, zu dem seit 2005 auch das Portal Ciao gehört. Auf die Konzernmutter kommt es Microsoft nicht an, denn für die Marktforschungssparte soll bereits ein neuer Käufer gefunden sein.
Mit der Übernahme von Ciao möchte Microsoft sein Suchmaschinengeschäft in Europa ausbauen, die Produktsuche und den Onlineeinkauf für die User erleichtern. Live Search soll zu einer Top-Adresse für Verbraucher ausgebaut werden, die nach Dienstleistungen oder Produkten im Internet suchen. Neben der Community und Technologie ist für den Softwareriesen aus Redmond auch das große Händlernetzwerk, dass sich Ciao über die Jahre – gegründet wurde die Verbraucher-Website schon 1999 – aufgebaut hat. Insofern kann Microsoft mit Ciao seine E-Commerce-Aktivitäten auf MSN ausbauen.
Wie so oft ist der Softwarekonzern spät dran, denn Konkurrent Yahoo übernahm für eine ähnliche Summe schon 2004 den Preisvergleichsdienst Kelkoo.
In sieben Ländern Europas ist Ciao mit seinen Preis-Vergleichs-und Verbraucherportalen vertreten, darunter auch in Deutschland mit Ciao.de, wo es nach eigenen Angaben Informationen zu mehr als zwei Millionen Produkten und Dienstleistungen gibt – von Kaffeemaschinen über Schuhe, Waschmaschinen, MP3-Player, Notebooks, Bücher, Autos und Musik finden sich unzählige Kategorien bei Ciao.
Die Preisvergleiche sind mit Bewertungen durch die User, die oft sehr ausführliche Erfahrungsberichte schreiben, verknüpft und einige Community-Funktionen stehen zur Verfügung, etwa die Bewertung der Kritiken durch andere Nutzer, Kontaktaufnahme, Weiterempfehlen, einem Mitglied das Vertrauen aussprechen. Die Community ist ein gutes Beispiel dafür, dass User Generated Content lange vor der Web 2.0-Ära Teil von Geschäftsmodellen war.