Wer seine jeweilige IP-Adresse bei der Nutzung des Internets nicht verraten möchte, kann sie mit Anonymisierungsdiensten sehr einfach verstecken. Für die meiste Nutzer wichtiger ist der Schutz der eigenen Daten in WLAN Hotspots wie zum Beispiel auf Bahnhöfen, Flughäfen, Einkaufszentren und in Cafés.
Bei der Nutzung des Internets hinterlassen wir an jeder Ecke Spuren. Die vermeintliche Anonymität endet spätestens bei der IP-Adresse, mit der ein Computer im Netz sichtbar ist. Feste IP-Adressen sind selten, der normale Internetnutzer ist jeden Tag mit einer anderen IP-Adresse online, nur der Internetprovider weiß, zu welchem Nutzerkonto eine Adresse gerade gehört. Vor Strafverfolgung schützt das Kriminelle nicht, aber ansonsten kann über die IP-Adresse nicht die Identität eines Netznutzers ermittelt werden. Die Aufregung um die Speicherung von IP-Adressen (vor allem zu Marketingzwecken und zur Traffic-Analyse) halte ich deshalb für übertrieben. Veröffentlicht man unter seinem echten Namen einen Blog-Kommentar, könnte der Betreiber natürlich alle weiteren Aktionen des Nutzers auf seiner Website zuordnen.
Andererseits ist es ein legitimer Wunsch, wenn jemand das Netz anonym nutzen möchte. Online-Anonymisierer wie das hier vorgestellte CyberGhost VPN 2010 von S.A.D ermöglichen es jedem User, mit geringem Aufwand die echte IP-Adresse zu verstecken und stattdessen eine andere zu benutzen. Damit verschleiert man gleichzeitig seinen Aufenthaltsort. Ein Internetnutzer aus Hamburg kann mit CyberGhost VPN 2010 zum Beispiel mit einer IP-Adresse aus Erfurt unterwegs sein. Leider steht der neue amerikanische Server derzeit nicht zur Verfügung, sodass nur deutsche IP-Adressen zur Verfügung stehen.
Ausführungen dazu, wie nützlich VPN-Dienste zur Überwindung von Geoblocking sind, spare ich mir an dieser Stelle, denn dazu hat Mitte der Woche erst Martin Weigert von netzwertig.com einen lesenswerten Artikel geschrieben. Nur so viel: Bei Hinweisen wie „Dieses Video ist in Deinem Land nicht verfügbar“ schaffen VPN-Dienste mit Servern im Land des jeweiligen Online-Angebots Abhilfe. Es ist sehr zu hoffen, dass CyberGhost VPN 2010 in dieser Hinsicht bald mehr bietet. Immerhin kann man sich damit derzeit beim Urlaub im Ausland die Videos deutscher Fernsehsender ansehen, da man dann schließlich mit einer deutschen IP-Adresse zu sehen ist, egal an welchem Ort auf der Welt man sich gerade befindet.
Für die meisten Internetnutzer gibt es sowieso einen weitaus besseren Grund, einen VPN-Service zu nutzen. Über ein verschlüsseltes Virtual Private Network (VPN) schirmt man seinen Datenverkehr gegen neugierige Dritte ab. Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass man sein WLAN zu Hause auf jeden Fall verschlüsseln muss. Ein entsprechendes Problembewusstsein bei der Nutzung öffentlicher WLANs ist jedoch kaum ausgeprägt. Wer mit Notebook und Netbook öffentliche Hotspots nutzt, wie sie auf Flughäfen, Bahnhöfen, in Einkaufszentren und vor allem Cafés für de Gäste angeboten werden, sollte keinen ungeschützten Datenverkehr vollziehen.
Es kommt natürlich darauf an, was man macht: Wer die Websites von Zeitungen besucht oder die Abfahrtzeiten am Bahnhof checkt, muss sich keine großen Sorgen machen. Es soll allerdings Leute geben, vielleicht kennt Ihr sogar jemanden, die über das kostenlose WLAN im Café ihre E-Mails abrufen, über Instant Messaging-Dienste chatten und sich zum Beispiel bei Facebook und Twitter einloggen. Wer macht sich dabei Gedanken darüber, dass der Datenverkehr im WLAN unverschlüsselt abläuft?
„Doch die Nutzung von Hotspots birgt ungeahnte Risiken“, warnt CyberGhost VPN-Betreiber S.A.D. „Denn mitunter sind an diesen öffentlichen Zugängen Hacker am Werk, die mit Sniffer- und Webspy-Software E-Mail-Adressen, MAC-Adressen, Servernamen, Login-Informationen und Passwörter ausspionieren. Selbst wenn der WLAN-User keine persönlichen Informationen über das Netz austauscht, finden ambitionierte Hacker Mittel und Wege, um dem Funkverkehr sensible Daten zu entlocken.“
Dank AES-Verschlüsselung macht es CyberGhost VPN 2010 dagegen so gut wie unmöglich, den Datenverkehr auszulesen: „Bei der Einwahl ins Netz wird zwischen Rechner und Hotspot ein virtueller Tunnel geschaffen. Die Software verpackt die Daten dann in kleine Pakete und schickt sie durch den Tunnel“, erklärt der Hersteller die Wirkungsweise eines VPN. „Am anderen Ende packt das Gegenstück die Pakete wieder aus und schickt sie wie gewohnt durch das Netz. Hacker, die den Funkverkehr abhören, bekommen nur wirren Datensalat zu sehen.“ Selbst der Betreiber des WLANs kann die Daten nicht auslesen.
Die kostenlosen Dienste, die ich mir bisher angeschaut haben, konnten mich alle nicht überzeugen. Das gilt übrigens auch für die kostenlose Basis-Version von CyberGhost VPN 2010. Die Einschränkungen bei Geschwindigkeit und Datenvolumen fallen da kaum ins Gewicht, aber zunächst muss es überhaupt gelingen, eine Serververbindung zu erhalten. Mit der Premium-Version funktioniert das Verbinden schnell und zuverlässig. Ein Abo ist seit kurzem nicht mehr nötig, um die Premium-Version zu nutzen. Die CyberGhost VPN Tarife gliedern sich nun in „Basic“ (gratis), „Premium Abo“ (verlängert sich automtisch jeweils um einen Monat) und „Premium Laufzeit“ (gültig für einen bestimmen Zeitraum). Bei einem Abo legt man sich für einen, drei, sechs oder zwölf Monate fest und zahlt zwischen 9,99 Euro und (umgerechnet) 5,84 Euro monatlich. Die Variante „Premium Abo“ kostet 7,99 Euro im Monat und ist monatlich kündbar. Die kostenpflichtigen Versionen bieten zusätzlich den „Online Datensafe“, einen Online-Speicher mit 2 GB Speicherplatz.
Ausprobiert habe ich CyberGhost VPN 2010 unter Windows 7, Windows XP und Windows 7 Starter (auf dem Netbook). Mit dem gedruckten Handbuch kommt man gut durch die ansonsten etwas verwirrende Einrichtung.
Nutzt Ihr in öffentlichen WLANs Dienste, bei denen Ihr ein Passwort benötigt? Womit schützt Ihr Euren Datenverkehr?