Mit Google Wave hatte man Großes vor: Die Kommunikation im Internet sollte quasi revolutioniert werden. Dementsprechend wurde Google Wave auch mit großen Tönen angekündigt – der Userschaft wurde das ultimative Kommunikationsmittel versprochen. Die Betazugänge waren heiß begehrt und überall wurde über diese Form der Kommunikation berichtet.
Doch irgendwie kam dann alles anders als geplant. Google hatte schon nach kurzer Zeit ein entscheidendes Problem: Nur wenige User kamen mit den Waves wirklich klar. Denn ganz egal wie kollborativ man auf diesem Weg auch kommunizieren konnte – viele Leute haben den Sinn und Zweck einfach nicht verstanden.
Nun wäre es natürlich leicht, die Schuld den Usern zu geben. Doch letztlich muss sich Google selbst die Frage stellen, weshalb die User mit dem Service nicht klar gekommen sind. Ein paar Antworten meine ich liefern zu können – basierend auf meinem Wave Nutzungsverhalten. Dieses lässt sich nämlich relativ simpel ausdrücken: Genau ein einziges Mal habe ich Google Wave ausprobiert. Ich fand den Service nicht schlecht, doch irgendwie wusste ich nicht, was ich mit dem Dienst überhaupt anfangen soll. Es war zwar angedacht, sich später noch einmal einzuloggen und ein wenig zu experimentieren, doch irgendwie war der Dienst einfach zu unnütz.
Alles in allem ist diese Entwicklung sehr enttäuschend, schließlich hatte man bei Google eine Menge Energie in die Entwicklung von Wave investiert. Doch die Entscheidung ist gefallen. Wie man im hauseigenen Blog mitteilt, wird der Service bis zum Ende des Jahres abgeschaltet. Einzelne Technologien, die man für Wave entwickelt hat, will das Unternehmen extrahieren bzw. an anderer Stelle einsetzen. Damit war die Entwicklung wenigstens nicht ganz umsonst – und wer weiß, vielleicht wird ein ähnlicher Service zu einem späteren Zeitpunkt einmal benötigt. Es wäre nicht das erste Mal, dass Webangebote ihrer Zeit schlichtweg ein ganzes Stück voraus gewesen sind.
August 6th, 2010 at 21:25
Vielleicht gibt Google da zu schnell auf. Ich habe mich zwar auch auf’s Ausprobieren beschränkt, aber mir fehlte auch einfach ein konkreter Anwendungszweck. Wobei…es war nicht nur der Zweck, wichtig ist zudem die Computererfahrung der Kommunikationspartner.
Allerdings ergibt es aus meiner Sicht schon Sinn, Google Wave in andere Produkte einzubauen. Als zusätzlichen Dienst Google Wave einzusetzen, ist unpraktisch. Im Bereich E-Mail und natürlich Instant Messaging wäre es dagegen sehr gut, bei Bedarf auf zusätzliche Funktionen aus Google Wave zugreifen zu können.